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Abkühlung ist angesagt in Ebern


Autor: Andreas Lösch

Ebern, Dienstag, 01. August 2017

Punktlandung: Mit Beginn der Sommerferien wird es richtig heiß. Das Freibad Ebern ist für viele die richtige Anlaufstelle, um den Temperaturen zu trotzen.
Felix vom Dreier-Turm und Max vom Fünfer, anschließend andersrum: Die beiden Kirchlauterer Brüder sind die meiste Zeit am Sprungturm anzutreffen, wenn sie das Eberner Freibad besuchen.  Fotos: Andreas Lösch


Arbeiten Sie noch oder planschen Sie schon? Für Heinz Zürl keine Frage, er steht am großen Schwimmbecken des Eberner Freibads, springt aber nicht rein. Und das, obwohl er vorhat, den ganzen Tag hier zu verbringen. Nun ja, Zürl arbeitet eben noch und geht nur ins Wasser, wenn andere in Not geraten: Er ist Rettungsschwimmer und hat an diesem heißen Dienstagvormittag mit weiteren Kollegen die Aufsicht über den Badebetrieb.

Na gut, Abkühlung verschafft er sich dann doch hin und wieder bei solchen Temperaturen, das Thermometer sprengte heute (1. August) rasch die 30-Grad-Marke: "Ab und zu mal kurz unter die Dusche, das hilft", sagt er. So langsam füllt sich das Freibad, erfahrungsgemäß kommt an solch heißen Tagen am Nachmittag nochmal ein ganzer Schwung Besucher. Zürl rechnet mit 1200 bis 1500 Gästen bis Badeschluss ("heute schaut es sehr gut aus").
Hängt aber immer vom Wetter ab, wie der Rettungsschwimmer erklärt: Es kann auch andersrum laufen, etwa wenn es anfängt zu blitzen und zu donnern, "bei Gewitter müssen sofort alle aus dem Wasser raus", sagt er. Die Gefahr ist dann einfach zu groß.

Um Blitzeinschläge müssen sich Felix (10) und Max (13) Schmitt am Dienstagmittag aber keine Gedanken machen. Die beiden Brüder aus Kirchlauter waren mit ihrem Opa Günther Körner schon früh um 10 Uhr zum Eberner Freibad aufgebrochen. Die Schüler haben jetzt Ferien, bei so einem Wetter war klar, was zu tun ist: Badehose einpacken und ab dafür. Etwa bis drei oder vier Uhr nachmittags wollen sie bleiben, erzählen sie. Schwimmen, rutschen, sonnenbaden? Max schüttelt den Kopf: "Die meiste Zeit am Sprungturm", sagt er.


Der Opa in der Pflicht

Opa Günther Körner wählt indessen das Sonnenbad und lässt seine Jungs sich austoben. "Vater und Mutter sind auf der Arbeit, da ist man als Großvater schon in der Pflicht", sagt er und lacht. Aber das mache er gerne - und Schwimmbad... also es gibt Schlimmeres.

Gemütlich zieht derweilen Renate Beland ihre Bahnen. Die 65-Jährige wohnt in Staffelstein, stammt aber aus Schottenstein im Itzgrund, früher hat sie viel Zeit mit ihren Kindern im Eberner Freibad verbracht. Vor über 30 Jahren war hier noch viel mehr los, weil es außenherum nicht so viele Bäder gab, "die Liegeflächen waren voll". Sie schwärmt vom Eberner Freibad, diese schöne Lage mit den weiträumigen Liegeflächen, der herrliche Rundumblick, das Umfeld: "Es ist noch wie früher, für mich eines der schönsten Bäder überhaupt."

Das hört Sebastian Schaaf natürlich gerne. Der Fachangestellte für Bäderbetriebe hat mit Heinz Zürl und weiteren Kollegen bereits früh um 6 Uhr begonnen, das Freibad für die Gäste vorzubereiten: Wasserqualität überprüfen, die technischen Anlagen checken, den Badebetrieb vorbereiten.

Bis am Nachmittag die erste Schicht abgelöst wird, hat er nun die Betriebsaufsicht, steht auch als Rettungsschwimmer zur Verfügung und hat die Technik im Blick. Arbeiten statt Planschen. Aber das ist vollkommen in Ordnung, findet er: "Die Saison ist gut, die Badegäste sind sehr angenehm. Es ist nicht so, dass man groß eingreifen oder maßregeln müsste."