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66 Jahre SV Fatschenbrunn


Autor: Sabine Weinbeer

Fatschenbrunn, Montag, 18. Januar 2016

Der SV Fatschenbrunn feierte das 40-jährige Vereinsbestehen, gleichzeitig freuten sich die Vereinsmitglieder darüber, dass es seit 66 Jahren Vereinsfußball im Ort gibt.
Mindestens seit 25 Jahren gehören sie dem SV Fatschenbrunn an und alle hatten schon verschiedene Funktionen im Verein inne - zwei sind sogar bis heute aktive Fußballer. Foto: Sabine Weinbeer


Was rein rechnerisch nicht möglich scheint, feierte der SV Fatschenbrunn am Wochenende: das 40-jährige Vereinsbestehen und 66 Jahre Fußball in Fatschenbrunn. Der erste Fatschenbrunner Sportverein nämlich hielt sich nur wenige Jahre, der heutige SV wurde 1949 gegründet. Was es für einen so kleinen Ort bedeutet, einen Sportverein mit aktivem Spielbetrieb am Leben zu erhalten, zeigte der Ehrenabend sehr deutlich.


Beeindruckender Aufschwung

Bürgermeister Thomas Sechser (CSU) dankte denn auch allen, die sich in der Dorfgemeinschaft von Fatschenbrunn engagieren. Sowohl das Dorf, als auch der SV hätten in den vergangene Jahren einen beeindruckenden Aufschwung erlebt, während andere, ältere und größere Vereine in Oberaurach ihren Spielbetrieb einstellen mussten.
Mit einer engagierten Jugendarbeit und einer zeitgemäßen Organisationsstruktur habe sich der SV erfolgreich gegen den Trend stemmen können, weil sich viele einbringen.

Die Geschichte des Vereins zeigte Franz Hümmer auf. Vor 66 Jahren sei der erste Sportverein gegründet worden und schon 1949 bauten sich die Fatschenbrunner einen ersten Sportplatz. Genug Spieler hatte der kleine Ort damals wegen der hier untergebrachten Flüchtlinge. Doch schon Ende der 50-er Jahre wurde der Spielbetrieb eingestellt, "der Verein löste sich spurlos auf". So folgte 1975 eine Neugründung, nachdem Vinzenz Pickel, damals noch "Schulbub", eine neue Fußballmannschaft um sich scharte. Schon damals mussten SV-Mitglieder multifunktional sein. Vinzenz Pickel war nicht nur lange Spieler, sondern auch bis 1982 Gründungsvorsitzender.
Sportlich entwickelte sich der SV Fatschenbrunn kontinuierlich weiter, auch durch den eigenen Nachwuchs, denn von Beginn an gab es auch eine Jugend-Mannschaft. In der Saison 1980/81 gelang die erste Meisterschaft, wenn auch die Klasse nicht gehalten werden konnte, Doch der SV Fatschenbrunn etablierte sich mit guten Leistungen.


"Projekt Fatschenbrunn 2000"

Michael Moser war der nächste Vorsitzende. Schmerzliche Todesfälle trafen den SV schwer, doch der Verein hielt fest zusammen. Mit dem aktuellen Vorsitzenden Frank Fösel und seinem Team begann "das Projekt Fatschenbrunn 2000", erklärte Franz Hümmer. Der Neubau des Sportplatzes, die Intensivierung der Jugendarbeit und der Sportheim-Bau prägten die vergangenen Jahre. Mittlerweile spielt der SV Fatschenbrunn jetzt die dritte Saison in der Bezirksklasse.

Unter den Geehrten für 25 und 40 Jahre waren viele, die in dieser Zeit eine ganze Reihe von Ämtern inne hatten, auch nicht ganz ernst gemeinte. So war beispielsweise Franz Kundmüller Spieler, Platzwart, Ausschuss-Mitglied, Platzkassier und Bauhelfer. Außerdem sei der 51-Jährige als Zuschauer heute "Stimmungsbeauftragter", grinste Michael Moser. Er selbst kann auf eine lange Reihe an Funktionen zurückblicken. Der frühere Vorsitzende ist heute Ehrenamtsbeauftragter. Er war Gründungsmitglied, Spielleiter, Trainer, Schiedsrichter, Spielertrainner der Meistermannschaft 80/81, 18 Jahre lang Vorsitzender und wieder im Beirat aktiv.
"Macht eigentlich alles, mit Geld net' zu bezahlen, extrem zuverlässig", diese Attribute fielen auch bei den Ehrungen von Frank Pickel, Reiner Renner, Thomas Neundörfer, Franz Hümmer, Peter Thierstein und Manfred Pfaff.


25 Jahre im Verein

Geehrt wurden für über 25 Jahre Vereinszugehörigkeit: Matthias Aumüller, Birgit und Uwe Ahne, Michael Aumüller, Michael Bauerschmitt, Richard Bäuerlein, Helmut Engel, Frank Fösel, Friedbert Hartmann, Günter Häfner, Karin Kaiser, Franz Kundmüller, Norbert Lützelberger, Helmut Moser, Brigitte Nastvogel, Willi Neeb, Gottfried Nießner, Elli und Harald Pfaff, Manfred Pfaff, Roland Pfaff, Frank Pickel, Reiner Renner, Walter Riedel, Ludwig Stephan, Nico Scholtens, Alfred Schwach, Albin Thierstein und Erwin Thierstein.


40 Jahre im Verein

Für 40 Jahre Vereinszugehörigkeit wurden geehrt: Karl Aumüller, der auch sechs Jahre lang Zweiter Vorsitzender war, Robert Bäuerlein, Wendelin Bäuerlein, Gottfried Henfling, Artur Geheeb, Werner Stapf, der frühere Trainer und Spieler Ulrich Hümmer, Hugo Nastvogel und Walter Pickel, Karin Hümmer, Thomas Neundörfer und Richard Pickel. Die vollen 40 Jahre in Funktionen, unter anderem als Zweiter Vorsitzender, Spielleiter "und auf allen Baustellen" war Peter Thierstein.

Die verbliebenen Gründungsmitglieder sind Artur Geheeb, Edmund und Monika Pfaff, Michael Moser, Raimund Moser und Franz Hümmer, ebenfalls Multifunktionär: 14 Jahre lang war er Schriftführer, Mitglied im Beirat, Kassenprüfer, Chef der Platzwarte, Bauleiter bei Sportplatz und Sportheim und das Bauholz für "die Lina", wie das Fatschenbrunner Heim heißt, spendierte er aus seinem eigenen Wald.

Im Namen des BLSV gratulierte Gerald Makowski allen Aktiven. Hier in den kleinen Vereinen gebe es noch "echtes Ehrenamt", würdigte er. Ohne die Mitarbeit und die Sponsoren aus dem eigenen Ort könnten kleine Vereine nicht mehr überleben. Dem aktuellen Vorsitzenden Frank Fösel wünschte er viel Erfolg für die Zukunft.