2,8 Millionen Euro für Radweg
Autor: Gerhard Schmidt
Ermershausen, Freitag, 15. März 2013
Die acht Kilometer lange Strecke zwischen Hofheim und Ermershausen soll für Radler erschlossen werden. Das Straßenbauamt Schweinfurt hat die Pläne parat, und über die Gemeindeallianz Hofheimer Land sollen 85 Prozent Förderung erreicht werden.
Der Bau des neuen Radweges entlang der Staatsstraße 2284 von Hofheim nach Ermershausen und weiter entlang der B 279 nach Maroldsweisach ist in greifbare Nähe gerückt. Bürgermeister Werner Döhler informierte den Gemeinderat bei seiner Sitzung am Donnerstag über die Pläne das Straßenbauamts.
Mit dem Bau des Radweges soll das Konzept der Gemeindeallianz Hofheimer Land mit einem Sonderbaulastprogramm in die Tat umgesetzt werden. Für den rund acht Kilometer langen Radweg zwischen Hofheim und Ermershausen gibt es eine grobe Kostenschätzung von 2,9 Millionen Euro. Entlang der Staatsstraße von Hofheim bis Ermershausen beträgt die Länge des Radweges rund acht Kilometer. Innerhalb der Ortschaften entsteht kein Radweg.
Bei einer Förderung von ungefähr 85 Prozent, bleiben für die vier anliegenden Gemeinden Hofheim, Bundorf, Ermershausen und Maroldsweisach rund 500 000 Euro an Selbstkosten übrig, Hinzu kommen noch die Kosten für den Grunderwerb.
Es sei geplant, die verbleibenden Kosten auf die anliegenden Kommunen je zur Hälfte über die Einwohnerzahlen und anliegenden Kilometer aufzuteilen. Die Planungskosten werden vom Straßenbauamt voll übernommen.
Bundorf ist federführend
Bauträger wird die Gemeinde Bundorf werden, weil auf deren Gemeindegebiet der längste Streckenabschnitt liegt. Für den Bau entlang der Bundesstraße 279 auf der linken Seite von Ermershausen nach Maroldsweisach entstehen den Gemeinden keine Kosten. Der Baubeginn ist nicht vor 2014 vorgesehen. Das Gremium stimmte dem Vorhaben zu, so dass nun eine Planung und der Grunderwerb vorgenommen werden können.
In der 1961 gebauten und seit zehn Jahren leer stehenden ehemaligen Grundschule in der Schafäckersiedlung in Ermershausen sollen sieben Wohnungen entstehen. Besitzerin Ute Wolfsberger aus Maroldsweisach hat für den Einbau der Wohnungen mit überdachten Balkonen und Terrassen sowie die Erstellung von Garagen mit Nebenflächen einen Bauantrag gestellt. Das Vorhaben passt genau ins Konzept der Gemeindeallianz, die eine Revitalisierung der Ortskerne anstrebt. Bürgermeister Döhler zeigte sich zufrieden, dass neuer Wohnraum in Ermershausen entsteht.
Grundsätzlich soll die Leerstandszeit von Projekten in den Ortskernen von zwölf auf drei Monate verkürzt werden, um in den Genuss des Förderprogrammes der Gemeinden zu kommen. Für bauliche Investitionen in den Ortskernen hat die Gemeindeallianz ein einheitliches Förderprogramm entwickelt, das finanzielle Zuwendungen bei Wiedernutzung von Wohnraum im Ortskern gewährt.
Leerstandszeiten schrecken ab
Wie in der Sitzung bekannt wurde, hat in Ermershausen bisher erst ein Bauherr auf diese Unterstützung zurückgegriffen. Wie der Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim, Andreas Dellert, erläuterte, habe sich bisher in anderen Gemeinden gezeigt, dass zu lange Leerstandszeiten Interessenten abgeschreckt hätten. Sie hätten sich anderen Projekten zugewandt. Trotz verschiedener Bedenken stimmte der Gemeinderat einer Verkürzung der Leerstandszeit auf drei Monate zu.
Dass den Anliegern an der Bundesstraße 279 der Verkehr stinkt, ist keine Neuigkeit. Neu ist allerdings, dass der CSU-Ortsverband Saal an der Saale eine Petition beim Bundesverkehrsminister einreichen will, mit der Bitte, die B279 unter Maut zu stellen. Nun wirbt die CSU Saal in allen Gemeinden, die an der Bundesstraße liegen, um Unterstützung.
Bürgermeister Döhler warnte davor, weil man an örtliche Unternehmen denken sollte, die davon ebenfalls betroffen wären. Wegen dieser Bedenken beschloss der Gemeinderat, die Aktion nicht direkt zu unterstützen. Die Bürger erhalten aber Gelegenheit, sich bei den Bürgermeistersprechstunden am 18. und 25. März in Unterstützerlisten einzutragen.
Der Bürgermeister teilte mit, dass kommende Woche das Richtfunk-DSL in Ermershausen empfangen werden kann. Die Anlage sei betriebsbereit, nachdem diese Woche die letzte Richtfunkantenne auf dem Gasthaus Goldener Schwan installiert wurde. Anmeldungen sind bei der Verwaltung in Hofheim möglich.