Zwölfjähriger wie ein alter Hase
Autor: Ursula Prawitz
Mainleus, Montag, 30. Dezember 2019
Luiz Lipfert sang beim "Elixier"-Konzert in Mainleus Udo Lindenbergs Lied "Wozu sind Kriege da?".
Zum dritten Mal gastierte die oberfränkische Band "Elixier" am Sonntagabend in der restlos ausverkauften St.-Antonius-Kirche in Mainleus. "Dass wir zwischen Weihnachten und Neujahr hier ein Konzert geben, ist inzwischen schon Übung", sagte Frank Hofmann, der für Gitarre und Gesang verantwortlich zeichnete.
Zusammen mit seinen Bandkollegen Stefan Luschner (Schlagzeug), Holger Höhn (Keyboard und Gesang) und Walter Schönheiter (Bass und Gesang) bescherte Hofmann den Zuschauern einen wunderbaren Abend mit bekannten Stücken aus der deutschsprachigen Pop- und Rock-Szene. Peter Maffay durfte dabei ebenso wenig fehlen wie Andreas Bourani, Marius Müller-Westernhagen, Johannes Oerding, Herbert Grönemeyer oder natürlich Heinz Rudolf Kunze.
Als dessen "Dein ist mein ganzes Herz" durch die Kirche schallte, hielt es das Publikum ebenso wenig auf den Plätzen wie bei "Verdamp lang her" von BAP. Doch auch kritische Lieder hatte das Quartett mit im Gepäck, etwa "Noh Gulu", ein Lied von BAP, das auf das Schicksal von Kindersoldaten aufmerksam machen will, oder "Alle Herren Länder" von Heinz Rudolf Kunze. "Dass sich Hass und Hetze in den sozialen Medien verbreiten, hat nichts mit Sorge zu tun", sagte Frank Hofmann.
"Ich helfe gerne dabei"
Einen Klassiker von Udo Lindenberg haben "Elixier" ebenfalls neu ins Programm genommen, doch dafür holten sie sich gesangliche Unterstützung. "Dieses Lied wollen wir schon seit langem spielen, aber es kann eigentlich kein Erwachsener singen", erklärte Holger Höhn. Daher habe er den zwölfjährigen Sohn einer befreundeten Familie angesprochen - und Luiz Lipfert sei sofort bereit gewesen. "Ich finde das cool und helfe gerne dabei", sagte der Schüler, der die Carl-von-Linde-Realschule besucht. Gemeinsam mit Holger Höhn im Duett performte er "Wozu sind Kriege da?" und zeigte dabei eine Bühnenpräsenz, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht. Donnernder Applaus war die Belohnung.
Die vier Musiker von "Elixier" überzeugten durch Spieltechnik, Stimmen, Gefühl und offensichtlicher Freude am Musizieren. Seit drei Jahren spielen sie gemeinsam in dieser Formation, und das erste Konzert in der Kirche gaben sie auf Einladung der Kirchenverwaltung. "Wir haben auch schon in Kloster Banz gespielt, im Zentrum in Bayreuth oder im Kleinkunst-Brettla", verriet Holger Höhn.
Wer ein Fan von deutschsprachiger Rock- und Popmusik ist und gerne einen stimmungsvollen Abend verleben will, dem sei geraten, zum nächsten Konzert von "Elixier" am 8. März in Burggrub bei Kronach zu kommen.