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Zwetschgen sind später dran


Autor: Redaktion

LKR Forchheim, Dienstag, 30. Juli 2019

Der Verein Fränkische Obstbauern mit Sitz in Kitzingen erwartet eine leicht unterdurchschnittliche Zwetschgenernte. Die Fränkische Schweiz ist ein Hauptanbaugebiet in Bayern.
Die Zwetschgensaison hat begonnen. Foto: Thomas Riehl


Rund 14 Tage später als 2018 hat die fränkische Zwetschgensaison in diesem Jahr begonnen. Ursache hierfür waren die im Vergleich zum Vorjahr geringeren Durchschnittstemperaturen in den Monaten April und Mai.

Der Angebotszeitraum für Zwetschgen wird im Verlauf des August seinen Höhepunkt erreichen und noch bis etwa Ende September andauern. Den Abschluss der Saison bilden dann die Spätsorten Hauszwetschge und "Presenta". Insgesamt werden in Franken etwa 50 verschiedene Sorten angebaut.

Trockenstress

Trotz Trockenstress und sehr hoher Baumbehänge im Vorjahr konnte, wie der Verein Fränkische Obstbauern berichtet, im April zunächst wieder eine hohe Blühintensität bei den Zwetschgenbäumen beobachtet werden. Kühle Witterungsphasen im Nachblütezeitraum führten dann allerdings bei einigen Sorten zu stärkerem Abstoßen von Jungfrüchten und damit zu einem verringerten Fruchtansatz.

Es wird daher eine leicht unterdurchschnittliche Zwetschgenernte erwartet.

Neben der Region um die Mainschleife bei Volkach befinden sich weitere Schwerpunkte des Zwetschgenanbaus im Landkreis Würzburg sowie in der Fränkischen Schweiz im Landkreis Forchheim. In Franken werden über 90 Prozent der bayerischen Zwetschgen produziert. Die gesamte Anbaufläche beträgt rund 400 Hektar. Die witterungsbedingt jährlich stark schwankenden Erntemengen liegen zwischen 20 000 und 60 000 Dezitonnen. Laut aktueller Statistik bauen 500 Betriebe in Franken Zwetschgen an.

Zu den Zwetschgen gehören auch Pflaumen, Mirabellen und Renekloden (fränkisch: Ringlo). Die Unterscheidungskriterien zwischen Zwetschgen und Pflaumen sind nicht immer ganz eindeutig. Grundsätzlich sind Pflaumen aber eher rundlich, Zwetschgen länglich. Pflaumen haben eine ausgeprägte Bauchnaht, Zwetschgen nicht. Zwetschgen sind in der Regel auch fest-fleischiger als Pflaumen und besitzen eine bessere Steinlöslichkeit. Während Pflaumen vorwiegend dem Frischverzehr dienen, eignen sich Zwetschgen darüber hinaus auch hervorragend zum Kuchenbacken.

Traditionell zum Backen

In Deutschland wird die Zwetschge - im Unterschied zu anderen europäischen Ländern - traditionell überwiegend als Backfrucht verwendet. Über 80 Prozent der Ware landen auf dem Kuchen. Steinlöslichkeit und Backfähigkeit sind daher wichtige Kriterien für qualitativ hochwertige Zwetschgensor-ten.

Pflaumen sind hingegen häufig nicht steinlösend und zerlaufen beim Backen. Möglicherweise leitet sich auch die nicht gerade schmeichelhafte Anrede "Du Pflaume" von der eher geringen Wertschätzung der Pflaumen gegenüber den Zwetschgen ab. Voll ausgereift sind allerdings sowohl Zwetschgen als auch Pflaumen geschmacklich hervorragend für den Frischverzehr geeignet. Für den Frischverzehr sollte der Verbraucher beim Einkauf darauf achten, dass die Früchte gut ausgefärbt und nicht zu hart sind. Reife Zwetschgen müssen bei Druck zwischen Daumen und Zeigefinger leicht nachgeben.

Den weißen Film auf der Außenhaut der Früchte nennt man übrigens Beduftung. Es handelt sich um eine natürliche Wachsschicht, die die Früchte vor dem Austrocknen schützt. red