Druckartikel: Zwei Waldbesitzer, die auch an morgen denken

Zwei Waldbesitzer, die auch an morgen denken


Autor: Mathias Erlwein

Hallerndorf, Sonntag, 08. März 2015

von unserem Mitarbeiter mathias Erlwein Hallerndorf — Die Förderpreise der Walbesitzervereinigung Kreuzberg (WBV) für vorbildliche Waldwirtschaft und Pionierarbeit im bäuerlichen W...
Landrat Hermann Ulm (r.) gratuliert den beiden Preisträgern Georg Roppelt (l.) und Leo Voit aus Kersbach.  Foto: Erlwein


von unserem Mitarbeiter mathias Erlwein

Hallerndorf — Die Förderpreise der Walbesitzervereinigung Kreuzberg (WBV) für vorbildliche Waldwirtschaft und Pionierarbeit im bäuerlichen Waldbau gehen heuer an Leo Voit aus Kersbach sowie Georg Roppelt aus Kleinbuchfeld verliehen. Der mit 100 Euro und einem handgefertigten Holzpokal dotierte Preis würdigt herausragende Leistungen im Waldumbau - weg von der Monokultur und hin zu einem Mischwald.
Ermittelt hat die Preisträger eine Fachjury, der unter anderem die beiden Förster Matthias Jessen (Revierleiter Hallerndorf) und Matthias Koch (Geschäftsführer der WBV Kreuzberg) angehören. Georg Roppelt ist Eigentümer eines rund 5,5 Hektar großen Waldgebietes bei Kleinbuchfeld (Markt Hirschaid). Seit 2008 hat er dort etwa 3600 Buchenwildlinge, 200 Weißtannen und 50 Bergahorne in seinen von Kiefern und Fichtendominierten Bestand eingepflanzt. Sein Ziel ist es, den Nachkommen einen stabilen und zukunftsfähigen Wald zu hinterlassen. Er wird dabei tatkräftig von seiner Frau und den Kindern unterstützt. Das ist auch notwendig, denn die Arbeit ist sehr zeitaufwendig.

Verjüngung des Waldes

Neben den Anpflanzungen betreibt die Familie auch Naturverjüngungen mit Eiche, Kiefer und Vogelbeere in dafür extra eingezäunten Bereichen. Dies berichtete der zuständige Revierleiter und Laudator Uwe Reißenweber. Dessen Amtskollege, Revierleiter Daniel Schenk, strich seinerseits die Leistungen des anderen Preisträgers, Leo Voit, hervor. In der Kersbacher Flur gehe dieser mit sehr gutem Beispiel voran und ermögliche jungen und klimatoleranten Mischbaumarten wie Eichen und Buchen durch gezielte Holznutzung das Aufwachsen. Erste Erfolge seien bereits sichtbar.
Alte Laubbäume sorgten in den geschaffenen Auflichtungen selbst für genügend Naturverjüngung. "Den Ertrag des aufkommenden Mischwaldes wird der aufgeschlossene Waldbesitzer wohlweislich kaum selbst einfahren", sagte Schenk. Denn eine neue Waldgeneration benötigt gut 100 Jahre.
Umso mehr Freude an diesem Familienprojekt dürfen im besten Fall später der eigene Nachwuchs haben. Bis dahin wird Leo Voit die durch Wildverbiss gefährdeten jungen Bäumen durch die kritischen Jahre helfen. Die Übergabe der Förderpreise übernahmen der WBV-Vorsitzende Bernhard Roppelt und Landrat Hermann Ulm (CSU).