Zwei Vertreter für Bürgermeister
Autor: Britta Schnake
Adelsdorf, Donnerstag, 14. Mai 2020
Bei der konstituierenden Sitzung in Adelsdorf war von Harmonie im Gremium wenig zu spüren.
Reges Interesse zeigten die Bürger an der konstituierenden Sitzung des Adelsdorfer Gemeinderates am Mittwochabend in der Aischgrundhalle. Zunächst machte Bürgermeister Karsten Fischkal klar, worum es geht: "Hier im Gemeinderat werden die Weichen für die Zukunft für die gesamte Gemeinde Adelsdorf gestellt. Nicht für ein Parteibuch, nicht für einen Ortsteil. Wir müssen immer das große Ganze im Blick haben."
Den geistlichen Segen erhielt das Gremium von Pfarrer Thomas Ringer und Pfarrer Jens Arnold. Ringer hatte als Geschenk für alle 21 Mitglieder des Gremiums ein kleines Kreuz dabei. Ein wenig feierlich wurde es dann, als Fischkal die sieben neuen Gemeinderäte Kerstin Auer (Grüne), Norbert Lamm (SPD), Matthias Goß (CSU), Nico Kauper (CSU), Ralf Olmesdahl (ABWI), Thomas Lay (CSU) und Tim Scheppe (FW) vereidigte.
Als es um die Wahl des Zweiten und Dritten Bürgermeisters geht, wird schnell klar, dass nicht alle einer Meinung sind. Uwe Pöschl (CSU) stellt den Antrag auf nur einen Ehrenbeamten als Vertreter des Bürgermeisters und nicht auf zwei, da aufgrund der Mindereinnahmen infolge der Corona-Krise nicht noch mehr Kosten entstehen sollen. Dem schließt sich Lamm an. Scheppe hält den beiden entgegen, dass schon bald die 10 000-Einwohner-Marke geknackt werde. "So ist es nach zwölf Jahren wieder an der Zeit, zwei stellvertretende Bürgermeister zu wählen. Die Entscheidung fällt mit zwölf zu neun Stimmen zugunsten des Dritten Bürgermeisters.
Zwölf zu neun - eine Konstellation, welche sich wie ein roter Faden durch den Abend ziehen wird.
Münch und König als Vertreter
Für den Posten des Zweiten Bürgermeisters werden Günter Münch (FW) und Lay nominiert. Als Sieger geht Münch hervor, mit zwölf zu neun Stimmen. Michael Auer (Grüne) nominiert Sabina König (Grüne) für den Posten des Dritten Bürgermeisters vor. Daraufhin nimmt das zuvor noch respektvolle Säbelrasseln schon markantere Züge an, als Lamm interveniert, indem er König vorschlägt, sich nicht zur Verfügung zu stellen. "Denken Sie an die Kosten", sagt er, "die Gemeinde kann das Geld anderweitig gebrauchen." Etwas, wofür er Applaus aus dem rund 60-köpfigen Publikum erntet. Fischkal widerspricht mit einem "Es wurde demokratisch entschieden, dass es einen Dritten Bürgermeister gibt." König wird mit zwölf zu neun Stimmen gewählt.
Der Erlass der Geschäftsordnung entwickelt sich schließlich zu einem kleinen Marathon. Als Scheppe erklärt, dass der Antrag nach Auffassung der FW gut durchdacht sei und die Ausschüsse nach D'Hondt besetzt werden sollen, erntet er schallendes Gelächter vonseiten der CSU und SPD. Beide Fraktionen präferieren eine Besetzung nach Schepers, welche laut Lamm auch schon bei der Kommunalwahl zum Tragen kam. Er erklärt, dass er gegen ein Verfahren sei, "wo kleine Parteien benachteiligt werden und große noch mächtiger werden."
Kauper stellt den Antrag, den Erlass zu verschieben, da der CSU so einige Punkte schwer im Magen liegen, mit zwölf zu neun Stimmen wird diesem Ansinnen jedoch widersprochen.