Zwei Sorgen hatte der Verein: das Wetter und der Nachwuchs
Autor: Roland Meister
Herzogenaurach, Montag, 02. Juni 2014
Herzogenaurach — Im Gegensatz zum Wetter (es regnete beinahe durchgängig) konnte sich die Anzahl der Besucher beim Tag der offenen Tür des gemischten Vogelschutz- und Zuchtvereins durchaus sehen lassen.
Und damit die äußeren Bedingungen schnell in Vergessenheit geraten, war für Abwechslung gesorgt: die Kleinen konnten sich bemalen lassen, oder selbst Kunstwerke aufs Papier bringen und wer von den Besuchern das Gelände des Vogelvereins anschauen wollte, hatte dazu bei Führungen die Möglichkeit.
Die geplanten Fahrten mit dem vereinseigenen Floß auf dem Gilgenweiher, fielen dagegen sprichwörtlich ins Wasser. Für das leibliche Wohl der Gäste war neben musikalischer Unterhaltung ebenfalls gesorgt. Ab 14 Uhr gab es afrikanische Klänge mit "Alexis" von der Trommelschule ALAFIA.
Der gemischte Vogelschutz- und Zuchtverein hat derzeit keine Nachwuchsprobleme und gehört damit zu den wenigen Vogelvereinen die dies von sich behaupten können. In der heutigen Zeit ist es im Verein nicht mehr damit getan seinem Hobby, in diesem Fall der Vogelzucht, nachzugehen. Um einen Verein, nicht nur für die Mitglieder interessant zu gestalten bedarf es weitaus mehr. Wie von Seiten des Landesvorsitzenden der Preisrichter, Bruno Regler, zu hören war, sei das Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen in der heutigen Zeit nicht unbedingt vereinsfördernd. Dazu komme, dass die Politik mit immer mehr Gesetzen das Züchten nicht gerade fördere. Hier ist die Regierung gefordert, die Voraussetzungen für die Zucht zu erleichtern. Auch Regler sieht, ebenso wie sein Kollege Heiner Scheuerlein, Vorsitzender des Ansbacher Vogelvereins und Preisrichter, in erster Linie die Vereinsführungen gefordert.
Die Nachwuchsarbeit muss im Kindergarten beginnen, bereits hier müssten die Kinder wieder an die Tiere und die Natur herangeführt werden. Hier müsse der Grundstein für die Zukunft gelegt werden.
Es fehlt an Nachwuchs
"Leider sind es derzeit nur wenige Vogelvereine die diesen Weg der Öffentlichkeitsarbeit eingeschlagen haben", so Regler. Dazu gehören, neben dem Herzogenauracher Verein, noch Ansbach, Oberaschbach und Karlssulz. Auch die Zahl der Ausstellungen hat stark nachgelassen. Scheuerlein kann sich noch erinnern, als der als Preisrichter fast jedes Wochenende auf Ausstellungen irgendwo in Bayern unterwegs waren. "Hier ist nicht der Nachwuchs die Ursache, sondern vielmehr die fehlenden Räumlichkeiten", wie Regler sagte. Es fehle an geeigneten Ausstellungsräumen, dazu kämen noch die Kosten für die Anmietung der Räume.
Dies veranlasse viele kleinere Vereine auf eine Ausstellung zu verzichten. Ein weiterer Grund für das merkliche Vereinssterben, besonders bei den Vogelvereinen, sei die Überalterung. Es fehle in fast allen Vereinen, nicht nur bei den Vogelzüchtern, an Nachwuchs. rk