60 Jahre besteht die Sanitätsbereitschaft Kersbach nun und zwei Gründungsmitglieder waren bei dem Festakt dabei: Willi Preusch und Manfred Schneider. "Wir waren überall dabei", sagte Schneider nur, al...
60 Jahre besteht die Sanitätsbereitschaft Kersbach nun und zwei Gründungsmitglieder waren bei dem Festakt dabei: Willi Preusch und Manfred Schneider. "Wir waren überall dabei", sagte Schneider nur, als Ludwig Preusch - selber 45 Jahre im BRK aktiv - die wichtigsten Stationen der Chronik auflistete.
Begonnen hatte es mit einem Erste-Hilfe-Kurs, den Klemens Mölkner, der spätere Bürgermeister von Hemhofen, für junge Kersbacher abhielt. Er und Kreiskolonnenführer Paul Börner konnten mindestens acht Männer für die Arbeit im BRK gewinnen. Am 29. April 1959 fand die offizielle Gründungsfeier statt, gleich danach schlossen sich weitere Kersbacher an.
Elf Mann Personal, einen Zug- und zwei Gruppenführer gab es, die über folgendes Material verfügten: eine große Sanitätstasche, zwei Koppeltaschen, eine Unfallhilfesteel U50, zwei Tragen und - eine Rotkreuz-Fahne.
Bald bildete sich auch eine Jugendgruppe, der neben anderen der heutige Bereitschaftsleiter Josef Freund und Ernst Hanisch angehörten. Auch als Arzt blieb Hanisch dem Roten Kreuz treu. 1980 wurde er der erste Kolonnenarzt und stellvertretender Chefarzt auf Kreisebene. Heute verbindet man den Namen Hanisch mit dem Operationsroboter Da Vinci, den der Professor als erster in Deutschland einsetzte.
Die Unterbringung der wachsenden Zahl von ehrenamtlichen Sanitätern bereitete Schwierigkeiten. Kurse in Schulhaus und Gaststuben sind überliefert. So begann man 1964 mit viel Eigenleistung (fast 2500 Stunden sind notiert) einen Bau auf dem heutigen Standort, einem Grundstück der Gemeinde. 1994 realisierte dort Bereitschaftsleiter Willi Preusch einen Ersatzbau mit Platz für ein Einsatzfahrzeug und Blutspendedienst. 1997 übernahm sein Amt Josef Freund, der es bis heute innehat.
Brände und Flugzeugabstürze
Erste Aufgaben waren die Sanitätsbetreuung der Sportvereine von Kersbach und Effeltrich. Die Einsatzübungen sollen so realistisch geewesen sein, dass manche für helle Aufregung unter der Bevölkerung sorgten. Auch zu feiern verstand man. Zum Beispiel Weinfeste. Doch bei einem kam eine Viertelstunde nach Ende ein Einsatzruf zu einem Brand in der Asylbewerberunterkunft in Bammersdorf. Glücklicherweise gab es keine Verletzten zu versorgen, aber die schnelle Einsatzgruppe (SEG) aus Kersbach half mit, Notunterkünfte aufzubauen.
Die SEG war die erste ihrer Art im Kreis. Hervorgegangen ist sie aus einer gut ausgebildeten ABC-Gruppe. Sie hatte ihre Einsätze bei zwei Flugzeugabstürzen im Landkreis, eine tschechische Iljuschin bei Oberrüsselbach und ein Starfigther bei Bräuningshof. Auch das Messen der Strahlung nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl gehörte zu ihren Aufgaben, die heute meist den Feuerwehren obliegen.