Druckartikel: Zwei Aufzüge und eine Unterführung für den Zapfendorfer Bahnhof

Zwei Aufzüge und eine Unterführung für den Zapfendorfer Bahnhof


Autor: Johannes Michel

Zapfendorf, Freitag, 27. März 2015

von unserem Mitarbeiter Johannes Michel Zapfendorf — Über mehrere Jahre zeigte sich die Bahn uneinsichtig. Nun scheint, auch aufgrund von Interventionen aus der Bundespolitik, ein ...


von unserem Mitarbeiter Johannes Michel

Zapfendorf — Über mehrere Jahre zeigte sich die Bahn uneinsichtig. Nun scheint, auch aufgrund von Interventionen aus der Bundespolitik, ein barrierefreier Ausbau der Zugänge zu den Bahnsteigen entlang der Strecke von Hallstadt nach Zapfendorf keine Utopie mehr.

Anbindung ins Gewerbegebiet

Im Zapfendorfer Gemeinderat wurden jetzt auch die Pläne gezeigt - mit zwei Aufzügen und einer Unterführung, die die Bahnstrecke komplett quert und damit auch als Anbindung ins Gewerbegebiet im Westen taugt.
Nach den Plänen ist ein drei Meter breiter Tunnel mit einer Höhe von zweieinhalb Metern vorgesehen. Der Abgang zu den Bahnsteigen soll sich direkt gegenüber des Eingangs der VR-Bank Bamberg in der Bahnhofstraße befinden. Integriert werden sollen zwei Aufzüge, sodass ein barrierefreier Zugang auch für Rollstuhlfahrer, Mütter oder Väter mit Kinderwagen und Radfahrer ermöglicht wird.
Auf der Westseite setzte die Gemeinde auf eine Rampe - ein Aufzug sei hier schon aufgrund der Wartungskosten nicht sinnvoll, erläuterte Verwaltungsmitarbeiter Hans-Jürgen Einwag.
Die gesamte Maßnahme soll rund 1,5 Millionen Euro kosten, die Bahn zahlt davon 650 000 Euro. Da sich das Staatliche Bauamt Bamberg beziehungsweise die Regierung von Oberfranken möglicherweise mit einer Förderung beteiligen wird, könnte für die Gemeinde ein Eigenanteil von rund 300 000 Euro verbleiben.
Damit bekäme Zapfendorf insgesamt drei Fußgängerquerungen im Ortsbereich: am bisherigen Bahnübergang Süd, am aktuellen Bahnübergang in der Ortsmitte und eben am Bahnhof.

Insgesamt fünf Querungen

Thomas Porzner lobte die Weitsicht der Gemeindeverwaltung und wies auf die Situation in anderen Gemeinden hin, etwa in Breitengüßbach.
Denn neben den Fußgängerunterführungen erhalte Zapfendorf zwei weitere Querungen für den Straßenverkehr. So habe man später insgesamt fünf Querungsmöglichkeiten - andere hätten gerne einen Bruchteil davon, so Porzner.
Er regte zudem an, die Bürger noch besser über den Bahnausbau zu informieren. Die Gemeinde dürfe dieses Feld nicht alleine den Bürgerinitiativen überlassen.
Wie in vielen anderen Stadt- und Gemeinderäten beschäftigte sich auch das Zapfendorfer Gremium mit der Neuerrichtung einer Verkehrsschule in Scheßlitz, die von zahlreichen Gemeinden aus dem Landkreis genutzt werden soll. Zunächst geht es dabei nur um Planungskosten. Weitere Details sind noch nicht bekannt.
Als Wahlleiter für die Bürgermeisterwahl, die Ende Juni/Anfang Juli 2015 stattfinden soll, wurden die Rathausmitarbeiter Angelika Wießmeier und Hans-Jürgen Einwag bestimmt.
Außerdem ging es um die Netzentwicklungspläne "Strom 2024" und eine Gleichstromübertragungstrasse zwischen Berlin und dem heutigen Kernkraftwerk Gundremmingen. Der Gemeinderat beschloss, sich analog der Vorgehensweise in Sachen "Gleichstrompassage Südost" im Jahr 2014 der Resolution des Kreistages Bamberg anzuschließen.

Stromtrasse bleibt unerwünscht

Kernpunkt war, dass der Landkreis Bamberg und insbesondere das Maintal durch Autobahnen und Bahnstrecke bereits übermäßig belastet seien und eine Stromtrasse somit nicht gewünscht werde.