Druckartikel: Zweckverband investiert 135 000 Euro, damit es in Peesten nicht mehr stinkt

Zweckverband investiert 135 000 Euro, damit es in Peesten nicht mehr stinkt


Autor: Sonny Adam

Kasendorf, Freitag, 27. Januar 2017

Den Peestenern stinkt's seit langem. Der unangenehme Geruch kommt aus dem Untergrund, wie Erich Hahn vom Ingenieurbüro IBP eruiert hat. Durch die betroffene...


Den Peestenern stinkt's seit langem. Der unangenehme Geruch kommt aus dem Untergrund, wie Erich Hahn vom Ingenieurbüro IBP eruiert hat. Durch die betroffene Leitung, an der fünf Gebäude angeschlossen sind, fließen pro Jahr 2700 bis 2800 Kubikmeter Abwasser - oder sie fließen eben nicht. Denn die Leitung ist 220 Meter lang und das Wasser mehrere Tage unterwegs.
"Das ohnehin sehr stark konzentrierte Schmutzwasser fault dann und entwickelt eben diesen unangenehmen Geruch", erklärte Hahn das Problem. Vor allem die Anlieger in der Nussallee seien stark betroffen.
Verschärft hat sich das Problem nach der letzten Baumaßnahme. Damals wurde das Fremdwasser aus der Leitung genommen. Seitdem hat sich der Durchfluss auf ein Minimum reduziert. "Das Pumpwerk ist mit einer Niveausteuerung ausgestattet, deshalb bleibt immer ein erheblicher Rest in den Leitungen", erklärte Hahn.
Es gebe nur zwei Möglichkeiten: die Standzeiten des Wassers zu verringern oder es wegzupumpen. "Wir empfehlen das Pumpen", sagte Hahn. Dazu müsste das Pumpwerk, das mit zwei Kreiselpumpen ausgestattet ist, saniert und mit einer pneumatischen Anlage ausgestattet werden. Über Druckluft könnte das Wasser so aus der Leitung gespült werden. "Damit könnten wir den Geruch auf ein normales Maß bringen."
Allerdings könnten bei dieser Variante Geräusche entstehen. In Partenfeld und Döllnitz gebe es schon solche Systeme, bislang habe es dort hinsichtlich der Lautstärke noch keine Probleme gegeben. Diese Maßnahme hätte Hahn zufolge auch den Vorteil, dass man das Pumpwerk auf einen aktuellen Stand der Technik bringen würde. Die Pumpen seien schon über 30 Jahre alt. Voraussichtlich werde die Sanierung 135 000 Euro kosten. Einstimmig befürworteten die Mitglieder des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung Friesenbachtal das Projekt
Auch der Haushalt wurde einstimmig verabschiedet. Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von 244 700 Euro, der Vermögenshaushalt von 415 000 Euro. Verwaltungsleiter Herbert Schmidt betonte, dass eine Kreditaufnahme von 175 000 Euro vorgesehen ist. Zwar verfüge der Zweckverband über Rücklagen von 423 000 Euro. Doch davon müssten ein Darlehen und die gestundeten Beiträge abgezogen werden.


Kalkulation in zwei Jahren

Eine Neukalkulation der Abwassergebühren könne erst in zwei Jahren erfolgen, merkte Bürgermeister Bernd Steinhäuser an. Schon jetzt zeichne sich ab, dass der Abwasserpreis in zwei Jahren um mindestens vierzig Cent steigen wird.
Größere Ausgabeposten sind der Kanalanschluss Rottlersreuth (95 000 Euro), die Restkosten für Sanierungsmaßnahmen der ASK (130 000 Euro) und die Sanierung der Kulmbacher Straße (25 000 Euro).
Keine Einwände hatte das Gremium gegen die Errichtung einer Montage- und Fertigungshalle für die Herstellung von Schaltanlagen und elektrischen Einrichtungen in Peesten.
Ebenfalls positiv beschieden wurde eine Bauvoranfrage von André Freiberger, der in Hutschdorf eine Maschinenhalle mit Garagen errichten möchte. Allerdings muss der Bauherr auf eigene Faust für eine Entsorgung des Oberflächenwassers sorgen.