Aus der geplanten Neugestaltung des Spielplatzes am Jörgentor ist mittlerweile eine ganze Freizeitanlage entlang der Stadtmauer geworden. Jetzt bekamen die Stadträte den ersten Bau- und Finanzierungsabschnitt präsentiert. Dies nahmen sie zunächst zur Kenntnis; im nicht öffentlichen Teil der Sitzung erfolgte dann die Vergabe der Spielgeräte und der neuen Leuchten. Das gilt allerdings nur bei einer Förderung. Möglich sind Zuschüsse bis zu 90 Prozent der Kosten.

"Ich bin froh, dass wir die Ortseinsicht gemacht haben, dass wir uns austauschen konnten", sagte Bürgermeister Helmut Blank (CSU). Bei der Stadtratssitzung zuvor hatten die Kommunalpolitiker den Jörgentorpark angesehen, weil es unterschiedliche Auffassungen über die neu zu errichtenden Spielgeräte und die Platzgestaltung gab. Bei der Diskussion unterbreitete der Bürgermeister den Vorschlag, man könnte die Anlage ja auch weiter ausdehnen, auch den Skater- und den neu zu gestaltenden Bolzplatz mit einbeziehen. Bei Vertretern der Regierung von Unterfranken sei die Freizeitanlage auf Zustimmung gestoßen. Das Vorhaben könnte gefördert werden.

In der Sitzung zuvor war bemängelt worden, dass es keinen Plan gebe, wo welche Spielgeräte aufgestellt werden sollen. Dabei stellte sich heraus, dass der Spielgeräte-Anbieter Westfalia solche Pläne erstellt. Bei der jüngsten Stadtratssitzung stellte Bernd Hafenrichter das Ergebnis vor. Er erläuterte die einzelnen Spielgeräte, die teilweise für kleine, teilweise für größere Kinder gedacht sind, manche können auch von Erwachsenen und Senioren benutzt werden.

Geplant sind unter anderem eine Rutsche, eine Wippe, Schaukeln, eine Raupe, ein Pferd, ein Spielhaus und ein großer Balancierparcours. Die Geräte sind alle aus recycelten Kunststoff mit Metallkern. Das vorhandene hölzerne Spielgerät sei noch gut und wird an der Stelle verbleiben. Bernd Hafenrichter dankte dem Umweltreferenten Klaus Schebler und Bauhofleiter Stefan Sluzar, die mit ihm jeden einzelnen Baum ausgemessen hatten, um eine bestmögliche Anordnung der Geräte zu gewährleisten.

Nicht förderschädlich

Auf Nachfrage von Andreas Trägner (Freie Wähler) sagte der geschäftsleitende Beamte der Stadt, Stefan Bierdimpfl, dass die Freizeitanlage bis zum Skaterplatz und dem Bolzplatz ausgeweitet wird. Die Vertreter der Regierung seien auch den gesamten Weg entlang der Stadtmauer abgelaufen. Die Stadt könne jetzt bereits den ersten Bauabschnitt vergeben. "Ist das nicht förderschädlich?", wollte Andreas Trägner wissen. "Nein, im Gegenteil", lautete die Antwort.

Leo Pfennig (Freie Wähler) ließ sich bestätigen, dass jetzt noch keine Auftragsvergabe erfolgen soll. Jedenfalls nicht ohne die entsprechenden Bedingungen, bekam er zur Antwort. Rosina Eckert (Forum aktiv) wollte mehr über die mögliche Förderhöhe wissen. Zu der Städtebauförderung in Höhe von 60 Prozent könnten 20 Prozent aus dem Struktur- und Härtefonds kommen und weil Münnerstadt seit Jahren Stabilisierungshilfe bezieht, wären noch einmal zehn Prozent möglich. Im Idealfall würde das Vorhaben also zu 90 Prozent bezuschusst.

Britta Bildhauer (SPD) vermisste in der Planung einen Sandkasten, aber Klaus Schebler hielt dagegen, dass es um die Spielgeräte herum aus Sicherheitsgründen schon sehr große Sandflächen gebe. Der Umweltreferent lobte die Arbeit des Teams von Westfalia und den Bürgermeister für seine Idee, die Freizeitanlage auszuweiten. "Das ist eine große Bereicherung für Münnerstadt", sagte er. Der vorgestellte Plan, der viel Arbeit gemacht habe, entspreche genau dem, was er auch vorhatte, betonte Klaus Schebler.

Britta Bildhauer wollte noch wissen, ob am Eingangsbereich zum Jörgentorpark ein wenig Platz gelassen wurde, um ihn für Feiern nutzen zu können. Das wurde bejaht. So war es in der Sitzung zuvor gewünscht worden. Auf Nachfrage von Rosina Eckert hieß es, dass auf Grundlage dieser Planung nun der Förderantrag gestellt wird. Der Stadtrat nahm einstimmig Kenntnis von dem Vorhaben.

Im nicht öffentlichen Teil wurde dann der Auftrag für die Spielgeräte vergeben, informierte Bürgermeister Helmut Blank. Das gilt aber nur im Fall der Förderzusage. Bestandteil der Planung war von Anfang an, dass der Jörgentorpark eine Beleuchtung erhält. Nun hat der Stadtrat den Weg für 13 neue Lampen frei gemacht. Sie sollen am bisher unbeleuchteten Weg entlang der Stadtmauer aufgestellt werden, nicht am Hochwasserdeich. Die neuen Lampen seien konform mit den Vorgaben des "Sternenparks Rhön", informierte Helmut Blank.