Druckartikel: Zur Trauung ins Torhaus

Zur Trauung ins Torhaus


Autor: Petra Malbrich

Hiltpoltstein, Dienstag, 20. Januar 2015

von unserem Mitarbeiter Petra Malbrich Hiltpoltstein — Warum woanders heiraten, wenn im eigenen Markt mit dem historischen Torraum ein atmosphärisch geeignetes Zimmer zur Verfügung...


von unserem Mitarbeiter Petra Malbrich

Hiltpoltstein — Warum woanders heiraten, wenn im eigenen Markt mit dem historischen Torraum ein atmosphärisch geeignetes Zimmer zur Verfügung steht? Viele Bürger trugen jedenfalls den Wunsch vor, den Torraum als Trauraum nutzen zu können, zusätzlich zum historischen Rathaus in Gräfenberg.
Die VG befürwortet das, wie Zweiter Bürgermeister Georg Potzner (CSU), der die erste Sitzung im neuen Jahr leitete, den Marktgemeinderat informierte. Ein Widmungsbeschluss als Trauraum wird jedoch erst in der nächsten VG-Sitzung gefasst. Zuvor muss der Marktgemeinderat der Nutzung zustimmen.
Im Torraum dürfen dann auch Ehepaare aus Gräfenberg getraut werden. Die Zeit bis zur nächsten VG-Sitzung soll nun genutzt werden, um einige Vorbereitungsarbeiten zu leisten. Streicharbeiten, die Anschaffung von Möbeln oder anfallende Reinigungskosten übernimmt dann der Markt, der dieses Zimmer der VG kostenlos zur Verfügung stellt, wenn sich Paare aus Gräfenberg ihr Ja-Wort lieber in Hiltpoltstein geben möchten.
Das Zimmer befindet sich im ersten Stock des Torgebäudes, das Eigentum der Marktgemeinde ist. Genutzt wird es vom Fränkische-Schweiz-Verein. Zwischen dem Markt Hiltpoltstein und dem Verein besteht seit 1988 ein Vertrag, der die Außenarbeiten dem Markt und die Innenarbeiten dem FSV zuordnet. Bis 2018 hat dieser Gültigkeit. Ein Treffen mit der Bürgermeisterin, VG-Mitarbeitern und Mitgliedern des FSV hat im Torhaus, in dem auch ein kleines Museum und die Sattlerwerkstatt ist, bereits stattgefunden, wie Giesela Geldner (FW) informierte.
Bei dem Vor-Ort-Treffen äußerte Bürgermeisterin Gisela Bauer einige Änderungswünsche, beispielsweise, dass das Zimmer, in dem der FSV Verschiedenes aufbewahrt, ausgeräumt wird oder der Flur, der Aufgang und der Raum neu gestrichen werden solle. Gisela Geldner wies darauf hin, dass zwischen beiden Parteien noch keine Gespräche geführt wurden und vorab geklärt werden sollte, ob der Raum dem FSV nach Vertragsende noch zur Verfügung stehe. Sie betonte allerdings das Einverständnis des FSV, diesen Raum als Trauraum zu nutzen.
Einige Gemeinderäte äußerten ihre Besorgnis und Bedenken, es könnten nach ihrer heutigen Zustimmung zur Nutzung als Trauraum zu hohe Kosten entstehen, um aus dem Zimmer einen würdevollen Raum einzurichten. Schon früher wurden dort Trauungen vorgenommen und wem das Zimmer nicht gefalle, müsse hier nicht heiraten, so der Tenor. "Ich habe vor 19 Jahren dort geheiratet, ob gewidmet oder nicht. Ich möchte meiner Frau heute Abend sagen, dass wir verheiratet sind", warf Stefan Windisch lachend ein, bevor die Marktgemeinde ihr Einverständnis zur Nutzung als Torraum gab, vorbehaltlich der Zustimmung des FSV wegen des bestehenden Vertrags.