Zur Kommunalwahl wird wieder "auf Teufel komm raus plakatiert"

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Für reichlich Gesprächsstoff im Bauausschuss sorgte die Kommunalwahl am 15. März. Zunächst gab der Bürgermeister einige Veränderungen und Neuerungen bekannt. Wegen der Generalsanierung der Grundschule...

Für reichlich Gesprächsstoff im Bauausschuss sorgte die Kommunalwahl am 15. März. Zunächst gab der Bürgermeister einige Veränderungen und Neuerungen bekannt.

Wegen der Generalsanierung der Grundschule werden die dortigen Wahllokale in die gegenüberliegende Containeranlage am Kirchberg umgesiedelt. Im Altenkunstadter Feuerwehrhaus werden laut Hümmer keine Wahlurnen mehr stehen. "Stattdessen wird in Woffendorf gewählt", sagte er. Die Auszählung der Briefwahl findet in der Kordigasthalle statt. Die Beantragung der Briefwahlunterlagen wird vereinfacht: Wähler können ihre Briefwahlunterlagen, die Anfang dieser Woche verschickt wurden, direkt über den auf den Wahlbenachrichtigungsbriefen aufgedruckten QR-Code beantragen. "Die Wahlunterlagen werden dann innerhalb kürzester Zeit nach Hause gesandt", versprach Hümmer.

Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) zeigte sich erfreut darüber, dass zwei Wahlplakate vor dem Rathaus wieder entfernt wurden. Hans-Werner Schuster ergänzte, dass es in Bayern keine Vorschrift gebe, die eine Wahlwerbung vor dem Rathaus verbiete. Nur vor einem Wahllokal müsse ein Abstand von 50 Metern eingehalten werden.

Winkler hatte im vergangenen Jahr an die politischen Gruppierungen appelliert, im Internetzeitalter die Plakatwerbung zu reduzieren. Redner verschiedener Fraktionen hatten den Vorschlag begrüßt. Ihren Worten ließen sie aber keine Taten folgen, was Schuster scharf kritisierte: "Es wird wieder auf Teufel komm raus plakatiert." Seine eigene Partei hatte sich damals nicht dazu geäußert. Mit Genugtuung hob Schuster hervor, dass sich die CSU beim Plakatieren zurückgehalten habe.

Auftragsvergaben

Im Januar hatte das Gremium unter Ausschluss der Öffentlichkeit zahlreiche Aufträge vergeben, die der Bürgermeister nun bekanntgab. Ein Teil davon betrifft die Generalsanierung der Grundschule. Mit den Maler- und Innenputzarbeiten beauftragte man das Thurnauer Malergeschäft Näther zum Preis von 87 578 Euro. Die Fliesen und Platten werden von der Sollecito Fliesen GmbH aus Bindlach verlegt. Die Kosten belaufen sich auf 42 284 Euro. 2983 Euro kosten die Sanitärabtrennungen der Kemmlit GmbH mit Sitz im baden-württembergischen Dusslingen. Für die Stromversorgung auf dem Schul- und Sportgelände in Röhrig sorgt die Bayernwerk Netz GmbH in Kulmbach. Kostenpunkt: 16 100 Euro. Die Wasserleitungen in der Weismainer Straße wurden von dem Weismainer Bauunternehmen Dechant saniert. Dabei kam es zu einer Kostenmehrung von rund 14 000 Euro. Die Tiefbauarbeiten in der Weismainer Straße, die von derselben Firma durchgeführt wurden, schlagen mit 7210 Euro zu Buche. Das Computerleitsystem im Wasserwerk, das für die Wasserversorgung zuständig ist, erhält eine verbesserte und 8960 Euro teure Software. 1454 Euro kosteten die Bodenuntersuchungen für das Feuerwehrhaus Woffendorf durch die mplan eG Lichtenfels, 911 Euro der neue Kühlschrank für die Kreuzberg-Kita.

Die umstrittene Werbeanlage in der Weismainer Straße kann aufgestellt werden. Zunächst hatte der Ausschuss eine Aufstellung abgelehnt, um die Werbeflut in der Durchgangsstraße einzudämmen. Nachdem das Landratsamt und das Staatliche Bauamt Bamberg die Ablehnung für rechtswidrig erklärt hatten, sprach sich das Gremium dafür aus, darauf hinzuwirken, dass die Beleuchtung in Sommernächten zum Schutz der Insekten abgeschaltet wird. "Laut Landratsamt ist eine Beschränkung der Beleuchtungszeit baurechtlich nicht möglich", teilte der Bürgermeister mit, der zugleich eine erfreuliche Nachricht parat hatte: "Die Deutsche Plakat-Werbung GmbH hat uns kurz vor der Sitzung mitgeteilt, auf eine Beleuchtung zu verzichten." Mit Ausnahme von Norbert Schnapp von der Jungen Wähler Union (JWU), der das Vorhaben weiterhin generell ablehnt, stimmten alle für eine Aufstellung.

Der Gartenbauverein und die Freiwillige Feuerwehr von Prügel wollen den Kulturstadel um einen Abstellraum erweitern. Dagegen regte sich kein Widerstand. stö