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Zum Sieg als Steinhauerdorf und Wohlfühlgemeinde


Autor: Günther Geiling

Lußberg, Donnerstag, 18. Juli 2019

"Wir sind ein Steinhauerdorf und eine Wohlfühlgemeinde, die für alle Generationen ein attraktives Gemeindeleben bietet. Breitbrunn hat Zukunft und das wollen wir Ihnen zeigen." Mit diesen Worten empfi...
Zahlreiche Orte und Einrichtungen schaute sich die Bewertungskommission in Breitbrunn an, hier den Friedhof. Die Breitbrunner überzeugten mit ihren Aktivitäten, Planungen und Konzepten die Jury.  Foto: gg


"Wir sind ein Steinhauerdorf und eine Wohlfühlgemeinde, die für alle Generationen ein attraktives Gemeindeleben bietet. Breitbrunn hat Zukunft und das wollen wir Ihnen zeigen." Mit diesen Worten empfing Bürgermeisterin Gertrud Bühl die Jury des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" zum Rundgang durch Breitbrunn. Und der Ort überzeugte: Breitbrunn wurde neuer Kreissieger.

Der Gartenbau-Kreisfachberater Guntram Ulsamer zeigte sich froh, dass sich Breitbrunn kurzfristig entschlossen habe, an diesem Wettbewerb teilzunehmen, "denn es ist ein harter Kampf gewesen, überhaupt Teilnehmer zu finden".

Gertrud Bühl erinnerte daran, dass Breitbrunn zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein armes Haßbergedorf gewesen und erst mit dem Aufkommen der Sandsteinindustrie ab 1886 ein Aufschwung gekommen sei. Schleifwalzen und Schleifsteine seien von Breitbrunn in alle Welt versandt worden. Diese Erinnerung an eine alte Tradition werde mit der geplanten "Erlebniswelt Fränkischer Sandstein" einen Platz finden. Heute sei man eine Wohngemeinde und mit einem Durchschnittsalter von 41,5 Jahren die jüngste Gemeinde im Landkreis.

Die Flurbereinigung sei seit 2018 abgeschlossen; es gebe nur noch sieben landwirtschaftliche Betriebe im Nebenerwerb. Umso erfreulicher sei der neue Biobauernhof Reich. Im Gewerbe habe man allerdings eine sehr geringe Zahl an Arbeitsplätzen. Verkehrsmäßig sei das Dorf angebunden, sagte Bühl, aber der öffentliche Personennahverkehr könnte besser sein. Das Gemeindezentrum sei ein sehr gut genutztes Haus, der Kreuzweg ziehe viele Besucher an, und in der Außenstelle der Volkshochschule (VHS) sei das Jazz-Frühstück der Renner, sagte sie.

Bürgerdienst hilft

Magda Künnell informierte über den Bürgerdienst, mit dem die Gemeinde Vorreiter im Landkreis sei, und über den Bürgerbus, den es seit 2012 gebe. Auf dem Weg mit der Kommission durch das Dorf ging es am Sportgelände des VfR Hermannsberg-Breitbrunn vorbei.

Nächste Station war der Bio-Bauernhof Reich mit Muttertierhaltung, Rindern und Wollschweinen, Hühnern, Hasen sowie Ziegen, wobei Barbara Reich darauf hinwies, dass Sohn Johannes sehr viel Wert auf die Artenvielfalt mit seltenen Tieren wie Fuchs- und Rhönschafen Wert lege. Am Dorfplatz gab es einen kleinen Einblick in zwei Handwerksbetriebe mit der Dachdeckerei Hofmann und dem Metallbau Kirchner, bevor Andreas Fösel über regenerative Energien auf seinem Betrieb informierte. Hier bot Rolf Böhm eine musikalische Einlage mit seinem Lied "Ein Garten ist das allerhöchste Glück" und "Da wird der Gärtner zum Mörder".

Der Dorfrundgang führte durch den Friedhof in die Kirche, wo Marianne Schmitt Informationen gab und Ralf Hofmann mit einem kurzen Orgelspiel aufwartete. Dann ging es weiter zur alten Schule mit den Räumen der "Magical Moves" und der "Köhlertaler Musikanten". An der ersten Station erläuterte Ralf Hofmann die Entstehung des Kreuzweges, der vom Förderverein unterhalten werde und zu dem auch Führungen organisiert würden.

Letzte Station war dann der alte Steinbruch, in dem die "Fränkischen Sandsteinwelten" entstehen werden. Der Vorsitzende des Fördervereins, Martin Graser, erläuterte die Planung, in der hauptsächlich die Historie des Sandsteinabbaus gezeigt werden soll mit dem Leben der damaligen Steinhauer. Sehr interessant sei ein Schluchtenweg mit Rampe. Dahinter solle noch ein aktiver Steinbruch entstehen, den man einige Wochen im Jahr betreiben wolle. Er hofft, dass der Baubeginn noch in diesem Jahr möglich ist.

Abschließend gaben die Kommissionsmitglieder ein kurzes Statement über ihre Eindrücke.