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Zum Lachen in die Seilerei


Autor: Redaktion

Bamberg, Donnerstag, 26. Oktober 2017

In einer neuen Veranstaltungsreihe präsentiert das Kulturzentrum auf dem Schaefflergelände Kabarettisten und Comedians.
Der Tubist, Musikprofessor und Echo-Klassik-Preisträger Andreas Martin Hofmeir ist heute Abend in der Alten Seilerei mit einer musikalisch-kabarettistischen Lesung zu erleben. Foto: pr


In Bamberg hat sich im Zentrum des neuen Wohnareals auf dem Schaefflergelände das Industriedenkmal Alte Seilerei als Raum für Kultur in vielfältiger Form etabliert. Das spartenübergreifende Programm bereichern nun auch Kabarett und Comedy - im Rahmen einer neu konzipierten Veranstaltungsreihe mit einem Mix, der ebenso klassische wie innovativ-neuartige Spielarten der Genres umfasst.
Die Premierenspielzeit 2017/18 beginnt am heutigen Freitag mit der musikalisch-kabarettistischen Lesung "Kein Aufwand! - Teil 1" von und mit dem Autoren und Tubisten Andreas Martin Hofmeir (Ex-LaBrassBanda). Der Professor am Salzburger Mozarteum und Echo-Klassik-Preisträger besinnt sich auf seine kabarettistischen Wurzeln: Trocken im Vortrag liest er aus Erfahrungen als Tubist und Weltreisender, in epischer Breite und mit lyrischer Würze. Dazu gibt es brasilianische, ungarische und argentinische Musik aus der Tuba, begleitet von dem preisgekrönten Jazzpianisten Tim Allhoff am Klavier. Auch Allhoff ist bereits der Echo verliehen worden.


Lizzy Aumeier sagt "Ja"

Das Kontrastprogramm bietet am Freitag, 3. November, Lizzy Aumeier unter dem Titel "Ja, ich will!". Die Vorstellung ist bereits ausverkauft. Die Oberpfälzer Kabarettistin lädt in eine bizarre Gedankenwelt ein, auf eine turbulente Reise von der ersten Verliebtheit bis hin zum Witwentum. Zur musikalischen Abrundung tragen Svetlana Klimova an Violine und Klavier sowie Aumeier selbst am Kontrabass bei.
"Comedy in Hülle und Fülle" verspricht Daphne de Luxe für Freitag, 24. November. Die selbsternannte Barbie im XL-Format präsentiert pfundiges Kabarett voller Selbstironie, Tiefgang und Authentizität, gewürzt mit sinnlichen musikalischen Leckereien aus Swing, Pop, Chanson, bissig und doch auch berührend. Entgegen dem gängigen Schönheitsideal straft die Kronach-stämmige Entertainerin Weight Watchers und Fitnessgurus Lügen, zieht die Schönheitschirurgie durch den Kakao und beweist, dass auch eine Frau mit ein paar Kilos zu viel aussehen kann wie ein "Deluxe-Modell".


Egersdörfer und das Unmögliche

Das neue Kabarettjahr beginnt am Freitag, 5. Januar, mit einem Paukenschlag: Matthias Egersdörfer kommt. "Ein Ding der Unmöglichkeit" - so nennt der auch als "fränkischer John Belushi" betitelte Grantler sein neues Kabarettsolo. Denn, so Egersdörfer: "Wenn ich als Kind zwei Kugeln Eis mit Sahne, einen Hund oder ein Maschinengewehr haben wollte, pflegte meine Mutter immer zu sagen, dies sei ein Ding der Unmöglichkeit. Dabei erhob sie ihre Arme zum Himmel und versuchte, bestürzt zu schauen. In diesem theatralischen Augenblick wusste ich, dass jetzt nur Sturheit und Gebrüll weiterhelfen konnten." Und das gilt heute noch ...
Endlich auch live auf der Bühne zeigt sich am Samstag, 27. Januar, Willy Nachdenklich in der Lesung "Serwus - i bims". Nachdenklich ist der Macher der Facebook-Seite "Nachdenkliche Sprüche mit Bilder". Mit seiner "Vong-Sprache" hat er die deutsche Kommunikation on- wie offline bis hinein in hohe Marketingressorts geprägt. "Alle dachten erst, ich bin ein bisschen deppert", erinnert sich Nachdenklich. Heute aber ist der Mann ein anerkannter Autor von in Kunstsprache kreierten Geschichten mit Charme und Witz. Auf seiner Tour durch die gesamte Republik liest er aus seinem im November erscheinenden Buch.


Ein Schwarzer in Bayern

Von seinem Leben "Allein unter Schwarzen" berichtet am Donnerstag, 22. Februar, Simon Pearce. Kritikern gilt der "Eddie Murphy aus Puchheim" (Freisinger Nachrichten) als Shooting Star und Prince Charming des jungen deutschen Kabaretts. Der Urbayer begegnet Rassismus mit einem Augenzwinkern auch mal dort, wo es schwerfällt. Mit viel Ironie und Selbstironie erzählt er, wie es ist, als Schwarzer im schwarz regierten Bayern aufzuwachsen und zu leben. Immer wieder macht er skurrile Begegnungen, hat es mit offenen und versteckten Ressentiments zu tun, aber auch mit übertriebener Political Correctness. Was hilft, ist Humor.
Am Samstag, 10. März, tritt Götz Frittrang an. Unter dem Programmtitel "Götzseidank" lädt der Meister der geistigen Bilder ein, ihm zu lauschen und in eine Welt voll absurder Situationen und irrwitzig zugespitzter Alltagsbeobachtungen zu folgen. Es ist erstaunlich, mit welcher Mühelosigkeit Frittrang sein Publikum an die Hand nimmt und es wortgewaltig entführt. Mit solcher Leichtigkeit und Freude erzählt er, dass man nicht eine Sekunde lang daran zweifelt, dass alles, aber auch der absurdeste Unsinn, zu 100 Prozent wahr ist. Ein großer Spaß das alles ...! red