Mindestens seit fünf Jahrhunderten gibt es in Hallstadt die Anna-Kapelle. Dieses Ereignis soll größer als die bisherigen Kirchweihen gefeiert werden. Dafür bedarf es der Hilfe etlicher Vereine. Sie stehen in den Startlöchern.
anette Schreiber
Die schmucke Kapelle an der Einmündung zur Bahnhofstraße wird wohl oft unterschätzt. "Dabei ist sie doch ein Hallstadter Wahrzeichen", findet Klaus Löffelmann. Helmut Gunreben pflichtet ihm ebenso bei wie Wolfgang Göppner. Wohl auch, weil es sich um die Hauptdarstellerin der Oberländer Kerwa handelt. Und die wird heuer einmal ganz groß gefeiert - "zum 500. darf man das schon", sagt Gunreben.
Im frischen Glanz
Er ist der Vorsitzende des vor zehn Jahren gegründeten Annakapellen-Vereins, den er ins Leben rief - um die umfangreiche Sanierung des schmucken Gotteshauses am Mühlbach zu unterstützen. Zwischen 2013 und 2015 hat die Katholische Kirchenstiftung gut 600 000 Euro in die Sanierung gesteckt. So präsentiert sich St. Anna zu ihrem Ehrentag in frischem Glanz.
Üblicherweise wurde ihr Weihetag immer um den Anna-Tag (26.
Juli) gefeiert; mit Gottesdienst und Fahrgeschäften beim Sportvereinsgelände. Heuer soll, wie erwähnt, das Fest größer ausfallen, so dass der Annakapellen-Verein mit seinen gut 100 Mitgliedern nicht alles alleine stemmen kann. Deswegen fragte Gunreben bei kirchennahen Vereinen an - überall mit sofortigem Erfolg. Mit 15 Mitgliedern beteiligt sich der Kilianiverein am Getränkeausschank, die KAB kümmert sich mit vier Leuten um den Frühschoppen (Knacker, Weißwurst, Laugenbrezen), der Annakapellen-Verein serviert am Nachmittag mit der Hilfe von zehn Mitgliedern Kaffee, Kuchen und die berühmten Hallstadter Krapfen. Fürs Musikprogramm stellt der Musikverein eine etwa 20-köpfige Abordnung. Für dieses Extra-Programm wird bei der Kapelle ein Festzelt aufgestellt und ein Teil der Bahnhofstraße gesperrt. "Der bisherige Festbestandteil am Sportplatz wird wie gewohnt abgehalten", betont Gunreben.
Und man wolle der Gastronomie nahe der Kapelle keine Konkurrenz machen, weshalb die abends mit ihrem regulären Betrieb zur Verfügung steht.
Großer Wert liegt bei dieser Kerwa auch auf dem eigentlichen, dem kirchlichen und damit besinnlichen Teil, sind sich Gunreben (Annakapellen-Verein), Göppner (KAB) und Löffelmann (Kilianiverein) einig. So findet bereits am Samstag, 23. Juli, um 15.30 Uhr ein Kleinkinder-Wortgottesdienst in der Kapelle statt. Am Sonntag, 26. Juli, wird Dekan Christoph Uttenreuther zuerst um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Kilian den Festgottesdienst zelebrieren, daran schließt sich eine Prozession zur Anna-Kapelle an.
Mit einer besonderen Meditation
Besonders freuen sich die genannten Macher der Jubiläums-Kerwa auf die Meditation zu Ehren der Mutter Gottes um 14.30 Uhr - mit Texten vom bekannten Bamberger Schauspieler Martin Neubauer und Musik vom ehemaligen Bamberger
Symphoniker Karlheinz Busch (Violoncello). Am Dienstag, 26. Juli, ist um 14 Uhr dann die Anna-Andacht der Senioren. "Wir freuen uns auf diesen Geburtstag", stellt Göppner abschließend fest, bevor sich die Gruppe der weitere Vorbereitung widmet.
Seit März läuft für Gunreben die intensive Planungsphase. Jetzt hofft er auf gutes Wetter und die verdiente Resonanz, "wenn schon ein Wahrzeichen gefeiert wird".