Zu hohe Gehälter kritisiert
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Freitag, 17. Juni 2016
Sind die Gehälter der Sparkassen-Vorstände zu hoch? Ja, sagt Rainer Gottwald vom Bürgerforum Landsberg am Lech, der auch die Vergütungen in Forchheim kritis...
Sind die Gehälter der Sparkassen-Vorstände zu hoch? Ja, sagt Rainer Gottwald vom Bürgerforum Landsberg am Lech, der auch die Vergütungen in Forchheim kritisch unter die Lupe nimmt. Nach Berechnungen des Bürgerforums hätten die beiden Vorstände 2014 nach den Richtlinien des Sparkassenverbands zusammen 509 344 Euro verdient, tatsächlich aber 572 000 Euro erhalten. Zu viel, sagt Gottwald - von einem Salär, das innerhalb der Vergütungsrichtlinien liegt, spricht der Sparkassenverband.
Mehr als die Bundeskanzlerin
Gottwald stellt das Vergütungssystem infrage, da die Regeln von einer Kommission des Verbands verabschiedet würden, die zu rund einem Drittel aus Sparkassen-Direktoren und zu zwei Dritteln aus Landräten bestehe. Damit würden die Nutznießer ihr Gehalt zum Teil selbst bestimmen.
Der Sprecher des Bürgerforums stellt fest, dass fast jeder der 170 bayerischen Sparkassenvorstände mehr verdiene als die Bundeskanzlerin, deren Jahres-Grundgehalt bei 247 000 Euro liege. Das sei nicht in Übereinstimmung zu bringen mit der Tatsache, dass die Sparkasse ein öffentlich-rechtliches System mit Wohlfahrtscharakter habe. Der Sparkassenverband widerspricht dem energisch und stellt fest, dass sowohl die Vergütung der Sparkassenvorstände als auch die der Verwaltungsratsmitglieder im Rahmen der verbindlichen Richtlinien festgelegt seien. Im Vergleich zu anderen Kreditinstituten seien die Vergütungen marktgerecht und stünden im Einklang mit der unternehmerischen Verantwortung der Geschäftsleiter. Das Bayerische Innenministerium habe keine Einwände gegen die 2012 grundlegend überarbeiteten Richtlinien erhoben.