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Zu früh für ein regionales Klimaschutz-Netzwerk?


Autor: Winfried Ehling

Aura an der Saale, Montag, 17. Januar 2022

Klimaschutz, das große, weltumspannende Thema, kann auch "im Kleinen" gelingen. Dazu bedarf es der gebündelten Kräfte der Kommunen und privater Unternehmen, wie der Klimaschutz-Manager der Stadt Münne...


Klimaschutz, das große, weltumspannende Thema, kann auch "im Kleinen" gelingen. Dazu bedarf es der gebündelten Kräfte der Kommunen und privater Unternehmen, wie der Klimaschutz-Manager der Stadt Münnerstadt, Stefan Richter, den Auraer Gemeinderäten erklärte. Er ist gerade dabei, ein kommunales Klimaschutz-Netzwerk aufzubauen, dem bereits 15 Gemeinden des Landkreises angehören.

70 Prozent staatliche Förderung

In der ersten Ratssitzung des Jahres stellte Richter das Netzwerk vor: Gemeinden sollen energiewirtschaftlich und klimafreundlich autark werden. Den Genossenschaftsgründer, Friedrich Wilhelm Raiffeisen, vor Augen, warb er für das Projekt Regionaler Klimaschutz, das seit Jahresanfang mit 70 Prozent staatlich gefördert wird.

Der Ausbau erneuerbarer Energien auf dem Lande wie beispielsweise eine klimafreundliche Bauleitplanung, Bürgerinformation über Energiesparmaßnahmen und "grüne Dächer", könnten seiner Meinung nach einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Deutschland die Klimaneutralität schon 2045 erreicht.

Richter verhehlte es nicht: Die Gewerbesteuer stehe hier gegen gemeinschaftliche, klimaneutrale Errungenschaften. Doch habe das von Professor Markus Brautsch betreute Netzwerk einiges zu bieten.

Die Ausgaben sind variabel

So gebe es eine laufende, fachliche Beratung, Unterstützung der Projekte durch ein jährliches Monitoring, ein vierteljährliches Netzwerk-Treffen und eine Abschlussveranstaltung mit allen Teilnehmern und Netzwerk-Teams. Für jede eingegliederte Gemeinde finde einmal im Jahr ein Vor-Ort-Termin statt. Ein regelmäßiger Informationsaustausch zu klimaschutzrelevanten Förderprogrammen sei eingeschlossen. Die Ausgaben für die Gemeinde sind variabel.

Bürgermeister Thomas Hack vertrat die Meinung, dass es für das Projekt noch etwas zu früh sei. Den Beschlussvorschlag, das Ratsgremium nehme die Ausführungen zur Kenntnis und beauftrage die Verwaltung, dennoch Interesse an der Teilnahme zu erklären, genehmigten die Gemeinderäte schließlich, allerdings mit drei Gegenstimmen.