Zeyern-Umfahrung ein Jahr später
Autor: Andreas Schmitt, Marco Meißner
Kronach, Donnerstag, 20. Sept. 2018
Das Bundesverkehrsministerium hat sich mit der Ortsumgehung der B 173 bei Zeyern und der "Lerchenhoftrasse" bei Johannisthal befasst. Das Resultat: Es wird in beiden Fällen wohl noch dauern, bis Autos rollen können.
Andreas Schmitt und Marco Meissner "Die ursprünglich geplante Fertigstellung wird sich voraussichtlich um ein Jahr verzögern." Der Satz, den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in einem der Redaktion seit gestern vorliegenden Schreiben vom 10. September an den Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach (CSU) formulierte, lässt aufhorchen.
Es ist das erste Mal, dass von einer offiziellen Seite eingestanden wird, dass der Spätsommer 2019, der bislang als Termin für das Baustellenende anvisiert war, wohl nicht einzuhalten ist.
Nachfrage bleibt ohne Antwort
Eine Nachfrage, wie das Ministerium zu dieser Einschätzung kommt, blieb am Donnerstag unbeantwortet. Im Minister-Schreiben heißt es weiter: "Diese Verzögerung ist bedauerlich, nach den mir vorliegenden Informationen konnte aber das Staatliche Bauamt nicht anders handeln."
Der Hintergrund: Der Baufirma Leonhard Weiss, die im Sommer 2017 den Auftrag für die Verbesserung des Untergrunds mithilfe von Rüttelstopfsäulen erhalten hatte, wurde im Herbst 2017 vom Staatlichen Bauamt Bamberg gekündigt. Die Firma habe nicht vertragskonform gebaut (wir berichteten mehrfach). Seitdem ruhen die Arbeiten bei Zeyern, weil die Rüttelstopfsäulen Grundlage für weitere Tätigkeiten sind. Nachdem im Mai ein Gutachter einbestellt wurde, der Messungen vornahm, gab es vor einer Woche eine Einigung: Leonhard Weiss soll am strittigen Teil der Baustelle weiterbauen, der Rest noch im vierten Quartal neu ausgeschrieben werden.
Bauamt wartet Ausschreibung ab
Uwe Zeuschel, stellvertretender Leiter des Staatlichen Bauamts Bamberg, kann die Rechnung des Ministeriums, dessen Schreiben ohne sein Wissen entstand, nachvollziehen. "Wir hatten jetzt fast ein Jahr lang einen Rechtsstreit. Diese Zeit hängen sie hinten an, das ist schon logisch", sagt Zeuschel, der selbst jedoch kein Zeitfenster zur Fertigstellung nennen will. "Faktisch kann es natürlich auch schneller gehen. Das hängt von den Reaktionen auf die Ausschreibung ab."
Zeuschel hofft dabei auf "die Innovationskraft der Bauindustrie". Wenn eine Firma schneller als andere bauen möchte, habe sie gute Chancen, einen Auftrag zu erhalten. "Hierbei handeln wir im Sinne der Steuerzahler."