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Zettmeisel soll ein kleines Neubaugebiet bekommen


Autor: Werner Reißaus

Harsdorf, Mittwoch, 08. Februar 2017

Die Gemeinde Harsdorf will mit der Ausweisung eines neuen Wohnbaugebietes im Ortsteil Zettmeisel die Einwohnerzahl nicht nur stabilisieren, sondern nach Mög...


Die Gemeinde Harsdorf will mit der Ausweisung eines neuen Wohnbaugebietes im Ortsteil Zettmeisel die Einwohnerzahl nicht nur stabilisieren, sondern nach Möglichkeit um 40 bis 50 Einwohner erhöhen. Am Dienstagabend wurden im Gemeinderat die Stellungnahmen aus der Bürger- und Behördenbeteiligung zum Bebauungsplan "Zettmeisel Nordwest" behandelt. Architekt Berthold Just, Bindlach, hatte in Absprache mit der Gemeinde Harsdorf und den betroffenen Grundstückseigentümern einen Bebauungsplan erarbeitet, der bei allen Trägern öffentlicher Belange auf Zustimmung stieß.
Am Ortsrand von Zettmeisel sollen unterhalb der Gemeindeverbindungsstraße, die nach Oberlaitsch führt, 12 Baugrundstücke ausgewiesen werden, die mit einer Südhanglage einen herrlichen Blick in das Haselbachtal und den Unitzwald ermöglichen. Sowohl die Regierung von Oberfranken als auch der Regionale Planungsverband Oberfranken-Ost hatten zum vorgelegten Bebauungsplan keine Einwände.
Kreisbrandrat Stefan Härtlein schlug hinsichtlich der Löschwasserrückhaltung die Einschaltung der für den Gewässerschutz zuständigen Stellen vor. Zu überprüfen ist auch eine ausreichende Löschwasserversorgung. Sollte diese unzureichend sein, wird der Bau von Löschwasserbehältern gefordert.
Kritische Worte kamen von Christine Neidhardt-Kohlmann aus Zettmeisl. Unter anderem sah sie die Gefahr, dass mit dem neuen Baugebiet ein "Dorf im Dorf" entstehe. Sie warf auch die grundsätzliche Frage auf, ob es nicht möglich gewesen wäre, eine Bürgerumfrage durchzuführen. Dazu stellte der Gemeinderat fest, dass bei den Festsetzungen zur Gebäudeform das vorhandene Ortsbild so weit respektiert werde, dass nur Satteldächer und versetzte Pultdächer gebaut werden dürfen.
Matthias Fröhlich, Harsdorf, hatte den Vorschlag gemacht, die Anzahl der Bauplätze auf acht bis neun zu reduzieren, wodurch sich die Grundstücksgrößen auf 1000 bis 1200 Quadratmeter vergrößern würden, was besser zu einem Außenort passe. Auch würde dies dazu führen, dass nur Neubürger kämen, die wirklich Interesse haben, auf dem Land zu leben. Der Gedanke wurde vom Gemeinderat nicht geteilt. Matthias Fröhlich hatte auch für den Imkerverein einige Anregungen für die Pflanzenliste, die berücksichtigt werden solle.
Werner Hacker aus Zettmeisel forderte, die alte Wasserleitung zu erhalten. Dies wurde auch vom Gemeinderat zugesagt. Schließlich galt es noch den Einwand von Martin Hofmann aus Zettmeisel zu behandeln. Die Quelle, die den Zulauf zum Weiher des Einwenders speist, wird lokalisiert und ein entsprechender Hinweis im Bebauungsplan aufgenommen. Dass das ablaufende Oberflächenwasser durch die Versiegelung mit Häusern, Straßen und Wegen wesentlich zunehmen wird, dazu stellte der Gemeinderat fest, dass die öffentliche Entwässerungseinrichtung nach der DIN-Vorschrift und den anerkannten Regeln der Technik bemessen wird.
Wie Bürgermeister Günther Hübner berichtete, wolle man zunächst einen Bauträger finden, der das Gelände im kommenden Jahr erschließt. Erste Anfragen von Bauinteressenten liegen der Gemeinde bereits vor.