"Zeit verging wie im Flug"
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Ebelsbach, Mittwoch, 22. Januar 2020
Am 10. September 2009 schlugen die schwärzesten Stunden in den 18 Jahren Amtszeit des Bürgermeisters Walter Ziegler. Ein Großbrand in den Morgenstunden legte Schloss Ebelsbach in Schutt und Asche . "E...
Am 10. September 2009 schlugen die schwärzesten Stunden in den 18 Jahren Amtszeit des Bürgermeisters Walter Ziegler. Ein Großbrand in den Morgenstunden legte Schloss Ebelsbach in Schutt und Asche . "Eine Katastrophe", sagte er damals und heute noch, "weil wir hilflos zusehen mussten". Das galt lange Zeit, weil es nicht möglich war, die rechtlichen Verhältnisse zu regeln und einen Investor für das verfallende Gemäuer zu finden. Erst Ende 2019 gelang es der Gemeinde, das einstige Wasserschloss zu erwerben. Erst jetzt sind dort Aufräumarbeiten möglich. Die Gemeinde könne nicht die Kosten für Sanierung und Wiederherstellung des Schlosses aufbringen (18 bis 28 Millionen Euro), sagt Ziegler, aber sie habe es "nun endlich selbst in der Hand, was mit dem Schloss künftig geschehen soll und welchem Investor sie das Vertrauen schenkt."
Das positive Denken
Es geht also aufwärts - auch an diesem schwärzesten Punkt einer Politikerkarriere, die der Bürgermeister heute als die "beste Zeit in meinem beruflichen Leben" bezeichnet.
Der gelernte Vermessungsingenieur regierte Ebelsbach über drei Amtsperioden als hauptamtlicher Bürgermeister. Nun nimmt er "mit zwiespältigen Gefühlen" und aus Altersgründen Abschied, denn für Hauptamtliche gilt bei der Wahl eine Altersgrenze von 67 Jahren.
"Ich kann es kaum glauben, dass ich eine so lange Zeit an der Spitze der Gemeinde stand, die Zeit ist wie im Fluge vergangen", sagt Ziegler. "Das, worauf ich weniger stolz bin, habe ich in meinem Rückblick einfach weggelassen", ergänzt er lachend. "Sicher würde man manches heute anders machen und sicher hat es mal Missverständnisse gegeben." Gravierendes indessen war nicht dabei und im Grunde komme er mit fast allen gut aus.
Dabei trat er sein Amt unter denkbar ungünstigen Bedingungen an, waren die ersten Jahre doch geprägt von Finanznot: "Über fünf Millionen Euro Schulden drückten auf den Haushalt, die Einnahmen waren gerade noch ausreichend, um jeweils einen Haushalt ohne Neuverschuldung von der Rechtsaufsicht genehmigt zu bekommen." Da war für einen ambitionierten Politiker zunächst kein Blumentopf zu gewinnen.
Trotzdem gelang es in 18 Jahren, über 18 Millionen Euro zu investieren. Ziegler schwärmt von Ereignissen wie der 1200-Jahr-Feier (2003/04), der Herausgabe der Ortschronik oder der 650-Jahr-Feier in Gleisenau. Wichtig sind ihm auch die Errungenschaften für die Feuerwehren, die Sanierung der Trinkwasserversorgung und all die Investitionen im Abwasserverband, die Sanierung der Schule in Rudendorf samt Feuerwehranbau, die Erneuerung von Dorfplätzen und die Modernisierung von Spielplätzen in allen Gemeinden.