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Zeil würdigt Kirchen und zwei Bürger


Autor: Wolfgang Ortloff

Zeil am Main, Samstag, 21. November 2015

Auszeichnungen  Die Stadt stellte bei ihrem "Zeiler Abend" die Arbeit der evangelischen Gemeinde und der katholischen Pfarrei in den Blickpunkt. Der Gartenbauvereinsvorsitzende Günther Schneider und Ruhestandspfarrer Joseph Dietl wurden besonders für ihre Leistungen gewürdigt.
Günther Schneider wurde als Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Zeil beim "Zeiler Abend" besonders geehrt. Vor allem wurden seine Verdienste um den Tag der offenen Gartentür 2014 gewürdigt. Damals war auch ein kleiner Kräutergarten angelegt worden (mit dem passenden Schild dazu).  Foto: Martin Schlegelmiclh


von unserem Mitarbeiter Wolfgang Ortloff

Zeil — Die Stadt Zeil geht bei ihrem "Zeiler Abend" weiterhin den neuen Weg. Stand 2014 der Tag der offenen Gartentür, der Monate zuvor in Zeil stattgefunden hatte, im Blickpunkt, so stellte die Stadt den diesjährigen "Zeiler Abend" unter das Motto "Kirche in und für Zeil". Der "Zeiler Abend" ist traditionell eine zentrale Veranstaltung, bei der Initiativen für die Stadt und verdiente Bürger sowie Vereine ausgezeichnet werden.
Die ökumenisch gestaltete Veranstaltung am Freitagabend im Zeiler Rudolf-Winkler-Haus brachte den Besuchern die Arbeit der kirchlichen Einrichtungen und die Seelsorge näher. Ein Höhepunkt war die Ehrung zweier verdienter Zeiler Bürger: Pfarrer i. R. Joseph Dietl wurde für sein Wirken in Zeil gewürdigt und der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins in Zeil, Günther Schneider, für die Plege der städtischen Grünanlagen und seinen Einsatz beim Tag der offenen Gartentür.
Gemäß dem Motto umrahmten die Musikgruppen der beiden Kirchen den Abend. Der evangelische Posaunenchor und der katholische Kirchenchor traten auf.
"Was erwarten Menschen von der Kirche?" Diese Frage stand auf ausgelegten Tischkärtchen, die ausgefüllt in eine Urne geworfen werden konnten. Geistliche Impulse hierzu lieferten die Pfarrer Hans Christian Neiber (evangelisch) und Michael Erhart (katholisch). Neiber sagte: "Kirche ist Leben, Leben an den Menschen, beide Kirchengemeinden Zeils bereichern das Leben." Pfarrer Erhart: "Kirche kann man sehen, kann sie erleben in den Gottesdiensten und im sozialen Engagement."
Neiber kam auf die Kindertagesstätten zu sprechen, auf das evangelische Regenbogenhaus und den Caritaskindergarten St. Michael. "Auf die Kommune käme ein Batzen Geld zu, wenn es die Trägerschaft der Kirchen nicht gäbe." Michael Erhart meinte: "Kirche, das sind wir. Jeder habe ein Talent, das er zur Erfüllung ihrer Aufgaben einbringen kann." Neiber: "Ohne die vielen Ehrenamtlichen wären viele Aufgaben nicht zu meistern". Und Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) fasste zusammen: "Kirche ist in Zeil lebendig."
In einer Fotopräsentation kamen Kinder zu Wort. Dort hieß es: "Ich mag Zeil, weil ich dort Freunde finde, in ein Schwimmbad gehen kann, weil Zeil viele Spielplätze hat, man dort Kastanien sammeln und gut Urlaub machen kann."
In einer nachgespielten Szene stellte sich der evangelische Kirchenvorstand vor. Pfarrer Hans Christian Neiber betonte, er habe in diesem Gremium auch nur eine Stimme.


"Ich habe gute Mitstreiter"

Pfarrer Michael Erhart hatte die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Waldhäuser und den Kirchenpfleger Dieter Köpf zu sich auf die Bühne geholt. Beide befragte er, wie und warum sie sich für die Zeiler Pfarrei engagieren. Maria Waldhäuser: "Ich wollte Ehrenamt ausüben und bin in der Pfarrei gelandet. Mein Engagement gehört der Pfarrei. Natürlich gibt es gute und schlechte Tage, aber ich habe gute Mitstreiter." Köpf: "Ich wurde unter Pfarrer Alfred Östreicher als jüngstes Mitglied in die Kirchenverwaltung gewählt. Nachdem keiner das Amt des Kirchenpflegers ausüben wollte, drängte mich der Pfarrer und so bin ich Kirchenpfleger noch heute."
Eine besondere Auszeichnung beim "Zeiler Abend" erfuhren Pfarrer i.R. Joseph Dietl und Vereinsvorsitzender Günther Schneider. Laudator Wilfried Reus schilderte den Lebensweg von Joseph Dietl. Er erzählte von seiner Priesterweihe vor 60 Jahren in Regensburg, seinen pfarrlichen Aufgaben und seiner Arbeit bis zu seinem 70. Lebensjahr in seiner Pfarrei Maria Waldrast in Weiden. Er suchte sich seinen Ruhestandssitz sorgfältig aus. In Zeil fand er seinen Platz und gliederte sich in die seelsorgerischen Aufgaben dort ein. Die ersten Aufgaben führten ihn nach Sand als Vertretung des erkrankten Pfarrers Bernhard Strohmenger. Und so wurde er "Pfarrer der Notlagen". Reus schloss mit den Worten: "Wahre Wertschätzung erfährt ein Mensch nur, wenn er sich auf den Dienst an seinen Mitmenschen einlässt."
Der Gartenbau-Kreisfachberater Guntram Ulsamer war der Laudator für Günther Schneider, den Vorsitzenden des Obst- und Gartenbauvereins in Zeil. Schneider setzt sich seit dem Jahr 2004 für die gemeinsamen Anliegen ein. Seine Arbeit hat Spuren hinterlassen. Das herausragende Event war laut Ulsamer die Ausrichtung des Tages der offenen Gartentür in Zeil gewesen. Aber seine regelmäßige Aktivität ist oft zu beobachten. Oft pflegt er allein den Mittelpunkt und das Umfeld des Zeiler Kreisels, des schönsten Kreisverkehrs im Landkreis, wie Ulsamer lobte. Schneider hält den Kontakt zu den Kirchen und kümmert sich um die Kinder- und Jugendarbeit. "Günther Schneider ist eine Persönlichkeit, die sich mit viel Geschick und Beharrlichkeit zum Wohle der Allgemeinheit einsetzt", sagte der Redner.
Noch eine Ehrung: Matthias Popp vom Bayerischen Roten Kreuz zeichnete langjährige Blutspender aus. Für 25 Blutspenden wurden geehrt: Joachim Naumann, Claudia Zösch, Harald Howanski, Rosa Maria Uber. 50 Spenden: Ignaz Fröhlich, Vera Vogt, Richard Zdrojek. 75-mal: Monika Stadelmann. 100-mal: Jürgen Klauser.