Zauberhaft und voller Geheimnisse
Autor: Katharina Müller-Sanke
Kulmbach, Montag, 26. Juni 2017
Stadtführer Erich Olbrich und Försterin Carmen Hombach erzählen den Kulmbachern, was es im Buchwald hinter der Plassenburg alles zu entdecken gibt.
Katharina Müller-Sanke
Ein Druidenfelsen, der Feen herbeizaubert, Stellungen der Franzosen, bei denen man noch genau erkennen kann, wo die Soldaten einst lagen, und über hundert Jahre alte Bäume - all das gibt es im Kulmbacher Buchwald hinter der Plassenburg zu entdecken.
Wer sich alleine auf die Suche macht, der wird sich mit vielen der geschichtsträchtigen Orte schwertun, denn sie erscheinen dem unerfahrenen Betrachter einfach als Steine, eine Bank oder ein Baum.
Doch wer mit Stadtführer Erich Olbrich und Stadtförsterin Carmen Hombach loszieht, der kann all diese und noch viel mehr zauberhafte und geheimnisvolle Orte entdecken.
Die Mischung macht's
Am Sonntag bei der Erlebnis-Exkursion war es soweit: Über 30 Besucher erforschten den Buchwald und seine Vergangenheit. Gerade die Mischung aus Kultur und Natur, aus Geschichte und Pflanzenkunde fesselte die Besucher. Denn beides ist hier im Buchwald unendlich eng verbunden. Zum Beispiel beim Kappenhof, wo einst ein Pflanzgarten angelegt war und Soldaten und Gefangene ihr Gemüse, aber auch schnell wachsende Bäume anpflanzten, um den Wald zu verjüngen. Stadtförsterin Carmen Hombach zeigte eine junge Eibe, eine der Nachfahrinnen der damaligen Pflanzaktion.
Brunnen und Berge
Nebenan ein kleiner Teich, der Erich Olbrich dazu brachte, zu erzählen, dass es hier oben auf der Burg trotz des Berges sogar Brunnen gab. Bald danach kamen die interessierten Zuhörer zum Weißen Berg, über den die weiße Frau gen Himmelkron gerobbt sein soll. Carmen Hombach erzählte von alten Buchenwaldbeständen, die dafür sorgten, dass der Wald vor dem Mittelalter dunkel und kalt gewesen sein muss. Und vom Holzhunger im Mittelalter oder davon, wie früher die Schweine zur Mast nicht im Stall gefüttert, sondern in den Wald getrieben wurden.Erich Olbrich berichtete von der Bachmannsruh, an der Pfarrer Bachmann einst seine Predigten schrieb, und immer wieder von den Stellungen der Franzosen. Beim Gang durch den Wald erkannte der Besucher genau, wo die Wälle einst waren, wo die Franzosen lauerten und wo die Wächter der Burg ihre Kanonen in Position brachten.