York Dycks fördert die Holzvermarktung per Twitter und Blog
Autor: Stephan-Herbert Fuchs
Himmelkron, Donnerstag, 22. Mai 2014
von unserem Mitarbeiter
Stephan Herbert Fuchs
Himmelkron — Zwischen 120 000 und 130 000 Festmeter Holz wurden unter dem Dach der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken (FVO) im zurückliegenden Jahr vermarktet. Im Vorjahr waren es an die 140 000 Festmeter. Diese Zahlen hat Holzvermarkter Johannes Hölzl bei der Hauptversammlung in Himmelkron bekannt gegeben.
Die Forstwirtschaftliche Vereinigung Oberfrankens ist die Dachorganisation aller 16 Waldbesitzervereinigungen und Forstbetriebsgemeinschaften im Regierungsbezirk. Sie vertritt gut 21 000 Mitglieder (rund 200 mehr als im Vorjahr), mit einer Waldfläche von zusammen knapp 129 000 Hektar.
Die größten Waldbesitzervereinigungen sind in Bamberg, Lichtenfels und der Fränkischen Schweiz ansässig, die kleinste ist die WBV Rennsteig mit Sitz in Teuschnitz.
Niels Drobny vom Cluster Forst und Holz in Bayern berichtete von einem starken Strukturwandel, der auf die Waldbesitzervereinigungen zukommt. "Wir erleben eine Vielzahl neuer, junger und urbaner Holzbesitzer", sagte Drobny.
Cluster-Manager eingestellt
Diese - zunächst einmal passiven - Waldbesitzer anzusprechen und für das Thema Holz und Wald zu sensibilisieren, das solle ein wichtiges Thema in der künftigen Arbeit sein. In Oberfranken hat die FVO auf dieses Phänomen bereits reagiert und mit York Dycks einen Cluster-Manager eingestellt, der die Arbeit auf Bezirksebene nach vorne bringen will. Dycks, der in Freising studiert hat, will dies unter anderem mit den neuen Medien erreichen.
Eine eigene Cluster-Website hat er erstellt, an einem regelmäßigen Newsletter arbeitet er, einen Twitter-Account gibt es bereits, und künftig will er sogar als Blogger aktiv werden. Oberstes Ziel all dieser Aktivitäten ist es, die Werbetrommel in Sachen Forst und Holz zu rühren.
Dies sei auch gerechtfertigt, denn die Forst- und Holzbranche ist eine von insgesamt 19 Schlüsselbranchen in Bayern, so Cluster-Sprecher Jürgen Bauer. Im Gegensatz zur Informations- und Kommunikationstechnologie oder zur Automobilbranche ist der Bereich Forst und Holz in allen Regierungsbezirken vertreten. Bayernweit kam Jürgen Bauer auf rund 600 000 Waldbesitzer, oberfrankenweit auf etwa 18 000 Beschäftigte.
Die Zahlen zeigten, dass die Bereiche Wald-Forst-Holz im Großen und Ganzen gut laufen.
Die Branche sei angesehen und die Wertschätzung für Holz sei im Steigen begriffen, so der Vorsitzende, Landtagsabgeordneter Heinrich Rudrof aus Bamberg. Dennoch könnte man noch mehr punkten, bei Architekten und Ingenieuren zum Beispiel. "Unser Ziel sollte es sein, die gesamte Wertschöpfungskette im Auge zu behalten", sagte Rudrof.
"Wald stärker verankern"
Den positiven Zahlen wiederspricht allerdings eine aktuelle Studie, derzufolge sich 70 Prozent der Menschen mit dem Wald als Waldwildnis anfreunden könnten. Deshalb müsse der Wald auch in Politik und Gesellschaft noch stärker verankert werden, so der Vorsitzende. Wald und Holz seien Lebensgrundlagen, eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung sei deshalb auch in Zukunft von größter Bedeutung.
Rudrof: "Wir sollten nicht nur die Fachführerschaft über den Wald für uns beanspruchen, sondern auch die Meinungsführerschaft."
Bei der Hauptversammlung wurde MdL Rudrof einstimmig und ohne Gegenkandidaten für die kommenden fünf Jahre im Amt bestätigt. Ebenso votierten die Vertreter der Waldbesitzervereinigungen einstimmig für den bisherigen "Vize" Wolfgang Schultheiß aus Coburg. Lediglich bei der Wahl zum Dritten Vorsitzenden gab es einen Gegenkandidaten: Ludwig Thiem von der WBV Fränkische Schweiz unterlag dabei knapp gegen den amtierenden Georg Neupert aus Wunsiedel.