Musik Die Altistin Jutta Schubert-Friese und die Sopranistin Elke Kottmair harmonierten in der Stadthalle in Haßfurt bei ihrer Interpretation von Duetten von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Haßfurt — Magisch wirkende Momente bescherten die Altistin Jutta Schubert-Friese und die Sopranistin Elke Kottmair mit dem Pianisten Michael Lörcher ihrem Publikum bei ihrem Konzert in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Haßfurt in der Rathaushalle in Haßfurt. Für ihre einfühlsame Interpretation von Duetten von Felix Mendelssohn-Bartholdy unter dem Titel "Ich wollt, meine Liebe ergösse sich" wurden sie mit sehr viel Applaus bedacht.
Es gibt Musik, die bedarf keiner Erklärung. Sie erschließt sich aufgrund ihrer intensiven musikalisch-harmonischen Aussagekraft von selbst. Im Fall der Duette von Mendelssohn-Bartholdy gesellt sich zu der gefühlsbetonten Musik auch noch eine berührende textliche Aussage. Das Konzert von Jutta Schubert-Friese und Elke Kottmair, die von Michael Lörcher begleitet wurden, hingegen verdient einen Kommentar. Haben die freiberuflich tätige Altistin aus Haßfurt, die Sopranistin von der Staatsoperette Dresden und der Dozent an der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Unterfranken, Bad Königshofen, doch einen tiefen Eindruck bei ihren Zuhörern hinterlassen.
Gemeinsame Sprache: Musik Sie hatten elf Duette, in denen der Komponist Texte verschiedener Dichter vertont hat, und zwei Lieder aus der Kategorie geistliche Musik für diesen Abend einstudiert und interpretierten sie auf eine tief beeindruckende Weise.
Die blonde Sopranistin mit ihrer klaren, intensiv strahlenden Stimme und die schwarzhaarige Altistin mit ihrem warmen und glanzvollen Timbre ergänzen sich nicht nur optisch, sondern "sprechen" auch dieselbe musikalische Sprache. Anders lässt sich der Hörgenuss nicht erklären, den sie ihren Zuhörern bereitet haben.
Charakteristisch für ihren Gesang ist neben der technischen Perfektion sowie der sehr guten Artikulation und Dynamik die wunderbare Harmonie der beiden Stimmen, die Melodie und Text gleichermaßen voller Ausdruck und Hingabe transportieren. Gerade bei den Terzabständen der beiden Stimmen, mit denen Mendelssohn so oft spielt und die perfekt gesungen werden müssen, um schön zu klingen, war die Harmonie der beiden Künstlerinnen vollkommen.
Schon mit dem ersten Lied: "Ich wollt, meine Lieb ergösse sich", hatten sie sich einen Weg in die Herzen ihrer Zuhörer gebahnt und mit der bewegenden Emotionalität ihres Ausdrucks für Gänsehaut gesorgt. Es folgten Lieder voller Melancholie, Sehnsucht, Liebesschmerz und Liebesfreud, bis sozusagen als letzte Höhepunkte das bekannte "Zion streckt ihre Hände aus" aus dem Oratorium Elias und das Lied "Ich harrete des Herrn" aus der Sinfoniekantate "Lobgesang" erklangen.
Harmonisch und rhythmisch Nach dem begeisterten Applaus bedankten sich die Künstler mit dem "Abendsegen" aus der Oper "Hänsel und Gretel" von Engelbert Humperdinck.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese beiden wunderbaren Stimmen, die von Michael Lörcher am Klavier so sensibel harmonisch und rhythmisch begleitet wurden, bald wieder einmal in einem Konzert in Haßfurt zu hören sein werden.
ul