Wonniger Einstieg in Marienmonat
Autor: Ulrike Langer
Obertheres, Dienstag, 05. Mai 2015
Konzert Die Trachtenkapelle Obertheres präsentierte sich in überzeugender Weise mit einem anspruchsvollen Programm.
von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer
Obertheres — Nicht nur den Marienmonat Mai, sondern auch das eigene Jubiläumsjahr eröffnete die Trachtenkapelle Musikverein Obertheres mit einem schönen Konzert in der vollbesetzten Marienkapelle in Obertheres. Würdiger hätten die Musiker unter der Leitung von Eduard Marpoder und Uwe Barthelme die Feierlichkeiten zu ihrem 50-jährigen Bestehen nicht beginnen können. Das Publikum dankte ihnen mit stehenden Ovationen für das beeindruckende Klangerlebnis.
Die Kapelle und ihre beiden Dirigenten hatten ein ausgefeiltes Programm mit Marienliedern und anderen Kompositionen einstudiert, das von einzelnen Musikerinnen moderiert wurde.
Darüber freute sich auch Pfarrer Christian Lutz, der die Musiker und Gäste nach der sehr anspruchsvollen "Ouverture über ein Spiritual" willkommen hieß.
Bedeutsam auch in Polen
"Gerade in Polen wird der Marienmonat groß gefeiert", sagte er und verwies auf das erste Marienlied, das "Lied zur Schwarzen Madonna von Tschenstochau", sowie auf das letzte Stück des Abends mit dem Titel "Maria", in dem der Dirigent der Hergolshäuser Musikanten, Rudi Fischer, verschiedene Marienlieder zu einem "polnischen" Polka-Potpourri zusammengestellt hat.
Gleichzeitig dankte Pfarrer Lutz der Kapelle für das Konzert und die Mitwirkung an Gottesdiensten und Prozessionen während des Kirchenjahrs.
Nachdem Ronja Binder und Uwe Barthelme mit sehr viel Gefühl das Lied zur Schwarzen Madonna vorgetragen hatten, stellte das Blasorchester schwungvoll die Komposition "Highland Cathedral" vor.
Schon hierbei wurde deutlich, dass die Dirigenten großen Wert auf die dynamische und rhythmische Ausgestaltung der Stücke und die unterschiedliche Betonung der einzelnen Register gelegt hatte, so dass alle Instrumentengruppen im Lauf des Konzerts ihre eigene Klangfarbe präsentieren konnten.
Insgesamt aber achtete Eduard Marpoder, der am Dirigentenpult stand, auf einen harmonischen Gesamtklang, der die Zuhörer besonders erfreute. Die schöne, kräftige und ausdrucksstarke Stimme von Ronja Binder war noch einmal mit dem Lied "The Rose" zu hören, bei dem auch Thomas Hermann am Flügelhorn einen Solopart übernahm.
Sehr berührend und beschwingt zugleich gestaltete die Kapelle das Stück "Elegy for Rose", bei dem Markus Hahn und Uwe Barthelme am Tenorhorn solistisch wirkten. Sehr feierlich hingegen erklang die Komposition "Monterosi", die den prächtigen, vollen Klang des Blasorchesters zur Geltung kommen ließ.
Großen Anklang fand zudem die "Kilkenny Rhapsody", mit der die Musiker die Zuhörer mit wunderschönen Volksweisen, romantischen Melodien und rasanten Tänzen auf die grüne Insel Irland entführten. Daneben durften die Gäste zunächst auch zwei Marienlieder, das emotional sehr berührende Wallfahrtslied "Wir ziehen zur Mutter der Gnade" und das Lied "Es blüht der Blumen eine" mitsingen.
Mit Gänsehaut
Bei dem Potpourri "Maria" schließlich überkam die Zuhörer Gänsehaut, als Melodien wie "Maria im grünen Tal", "Segne du Maria" "Salve Regina" oder "O himmlische Frau Königin" im Polka-Rhythmus das Gotteshaus füllten. Bevor sie beim letzten Lied "Reinste Jungfrau" unter der Leitung von Uwe Barthelme noch einmal mitsingen durften, dankte der Vorsitzende der Trachtenkapelle Musikverein Obertheres, Markus Hahn, allen Mitwirkenden und Helfern; insbesondere den Dirigenten, den vier Musikern aus Sailershausen, Prappach und Buch sowie den Nachwuchsmusikern Samira Barthelme, Celine Barth, Antonia Liehr, Maximilian Prasser und Johannes Hahn.
Tief gerührt nahmen die Musiker der Kapelle stehende Ovationen entgegen. Auf dem Platz vor der Kirche luden sie ihr Publikum anschließend zu einem Glas Maibowle ein.