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Wollten Schüler einen Mann töten?


Autor: Karina Brock

Erlangen, Dienstag, 05. November 2019

Gerade mal 17 und 18 Jahre alt waren zwei Schüler, die im April dieses Jahres einen Mann im Streit beinahe getötet hätten. Seit gestern müssen sich die Erlanger dafür vor dem Oberlandesgericht in Nürn...


Gerade mal 17 und 18 Jahre alt waren zwei Schüler, die im April dieses Jahres einen Mann im Streit beinahe getötet hätten. Seit gestern müssen sich die Erlanger dafür vor dem Oberlandesgericht in Nürnberg verantworten.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Folgendes vor: 5 Uhr war es, als der Geschädigte im Zuge einer Auseinandersetzung vor den beiden Schülern in die Kneipe "Schwarzer Ritter" in Erlangen floh. Dort trat der Jüngere dem Geschädigten in den Rücken, so dass dieser zu Boden ging. Anschließend nahm er den sich wehrenden Mann in den Schwitzkasten und schlug mit der Faust mehrfach auf ihn ein.

Der 18-Jährige kam hinzu und stach den so Fixierten zweimal mit einem gut sieben Zentimeter langen Messer in den Rücken. Ein Lungenflügel kollabierte. Einige Gäste der Kneipe verhinderten, dass die beiden Jugendlichen noch mehr anrichten konnten. Trotzdem verdankt der Mann sein Leben nur dem schnellen Eingreifen von herbeigerufenen Sanitätern.

Der jüngere Angeklagte ist demnach der gefährlichen Körperverletzung angeklagt, der ältere des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.

Bei der Prozesseröffnung am Dienstag räumten die Angeklagten die Tat größtenteils ein. Auch der Geschädigte wurde bereits vernommen. Zur Ausgangslage - wie es zu diesem verheerenden Streit überhaupt kam - blieben jedoch Fragen offen. Weitere Verhandlungen sind auf Donnerstag, 7. November, sowie Dienstag, 12. November, jeweils um 9 Uhr angesetzt. red/lkb