Wohl in JVA angegriffen
Autor: Jutta Behr-Groh
Bamberg, Dienstag, 12. April 2016
Anna Lienhardt Er kam mit einem größeren Pflaster am Kinn und wirkte sichtlich lädiert: Heinz W. (50), Angeklagter im so genannten Chefarzt-Prozess. Für die...
Anna Lienhardt
Er kam mit einem größeren Pflaster am Kinn und wirkte sichtlich lädiert: Heinz W. (50), Angeklagter im so genannten Chefarzt-Prozess. Für diesen waren gestern und heute eigentlich zwei Verhandlungstage angesetzt. Doch Chefarzt-Verteidiger Klaus Bernsmann erläuterte vor dem Bamberger Landgericht, Heinz W. sei am Montag Opfer eines "Vorfalls" geworden. Die Verteidigung vermutet eine mittelschwere Gehirnerschütterung. W. habe sich während der Nacht und auch am Dienstagmorgen vor Verhandlungsbeginn mehrmals übergeben. "Er kann nicht in üblichem und gewohntem Maße an der Hauptverhandlung teilnehmen", so Bernsmann.
Auf Wunsch von Oberstaatsanwalt Bernhard Lieb und einiger Nebenkläger-Anwälte ordnete Vorsitzender Richter Manfred Schmidt eine Untersuchung durch Amtsarzt Winfried Strauch an. Dieser stellte zum Gesundheitszustand von Heinz W.
fest: "Er ist durch die Folgen des tätlichen Angriffes so eingeschränkt, dass er der Verhandlung nicht folgen kann." Der Arzt empfahl, sicherheitshalber auch den für heute geplanten Verhandlungstag ausfallen zu lassen. Demnach wird der Prozess am 26. April um 9 Uhr fortgesetzt.
Doch um welche Art von "Vorfall" handelt es sich überhaupt? Christopher Rosenbusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bamberg, sagte auf FT-Anfrage hin: Heinz W. soll in der JVA "tätlich angegriffen worden sein".