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Wohin mit dem Strom?


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Dienstag, 11. Januar 2022

Energieversorgung  Der Gemeinde Neuenmarkt liegen Anfragen für Pholtovoltaik-Anlagen vor. Doch die Einspeisemöglichkeiten sind begrenzt.
Was ist in der Gemeinde Neuenmarkt in Sachen Photovoltaik-Anlagen noch möglich und sinnvoll? Darüber diskutierte der Gemeinderat am Montagabend.


Der gordische Knoten bei der Frage, wo im Bereich der Gemeinde Neuenmarkt weitere Photovoltaikanlagen geplant und errichtet werden können, konnte am Montagabend nicht durchschlagen werden. Die Gemeinderatssitzung fand erstmals im geräumigen Museumspädagogischen Zentrum des Deutschen Dampflokomotiv-Museums statt.

Zu Beginn der Sitzung sprach Altbürgermeister Siegfried Decker (NG) als Senior des Gremiums die Hoffnung aus, dass es dem Gemeinderat gelingen möge, Neuenmarkt im neuen Jahr "noch ein bisschen besser" zu machen.

Abgelehnt wurde gegen drei Stimmen ein Antrag von Horst Schirmer (NG), einen nichtöffentlichen Tagesordnungspunkt öffentlich zu behandeln. Bürgermeister Alexander Wunderlich (CSU) und CSU-Fraktionssprecher Gernot Kintzel sahen hier wegen einer Grundstücksangelegenheit rechtliche Gründe, die dagegensprechen.

Wunderlich stellte fest, dass mehrere Anfragen vorliegen, ob im Gemeindebereich Photovoltaikanlagen errichtet werden können. In einer Info-Veranstaltung habe man den Projektanten die Möglichkeiten gegeben, ihre Planungen vorzustellen. Davon unabhängig sei die Verwaltung beauftragt worden, die bereits spruchreifen Projekte eingehend zu prüfen und mögliche Flächen auch mit der Unteren Naturschutzbehörde abzusprechen.

Hier wurde laut Bürgermeister die Nähe zu Eisenbahn-Anlagen favorisiert, auch die Nutzung großer Dachflächen sei vorgeschlagen worden. "Wir haben in unserer Gemeinde einen großen Unternehmer, der auch versucht, seine Dachflächen mit Solaranlagen zu bestücken. Der schwierigste Punkt ist hier aber, einen geeigneten Einspeisepunkt zu finden." Hier hätten, wie Wunderlich betonte, bereits Gespräche mit den Abgeordneten im Landtag und im Bundestag stattgefunden. "Wir müssen abwarten", sagte Wunderlich, zumal sich die politische Situation im Bundestag geändert habe. "Das heißt, dass die jetzige Koalition natürlich andere Vorstellungen hat als die alte Bundesregierung."

Im Gespräch sei auch eine Kommunalabgabe für Solaranlagen, daher fragte der Bürgermeister, ob der Gemeinderat bereits jetzt einzelne Projekte hinsichtlich einer Umsetzung beleuchten sollte. Klar sei freilich, "dass wir die regenerativen Energien mit unterstützen müssen".

Was folgte, war eine längere Diskussionsrunde mit teilweise konträren Sichtweisen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen quer durch alle Fraktionen. Deutlich wurde vor allem, dass für die Gemeinde Neuenmarkt die Kapazitäten für eine weitere Einspeisung von Solarstrom so gut wie erschöpft sind. Hier kämen nur kilometerweit entfernte Einspeisepunkte im Ortsteil Schlömen oder im benachbarten Himmelkron infrage.

Entscheidung vertagt

Am Ende war man sich im Gremium einig: Bevor eine grundlegende Entscheidung für die Errichtung von Photovoltaikanlage getroffen wird, ist ein zeitnahes Gespräch mit dem Netzbetreiber, dem Bayernwerk, zu führen, ob es eine Möglichkeit gibt, für Neuenmarkt einen weiteren Einspeisepunkt zu schaffen.

Weiter unterrichtete Bürgermeister Wunderlich das Gremium über die jüngsten Sitzungen des Schulverbands und des DDM-Zweckverbands.

In einer Sitzung des Bauausschusses ging es um die Flurgasse, einen öffentlichen Feld- und Waldweg, der saniert werden soll. Entsprechende Kostenangebote werden dem Gemeinderat in Kürze zur Entscheidung vorgelegt.

Der stückweise Rückschnitt der wegbegleitenden Hecke wurde mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt, ihn übernimmt ein Landwirt.

Lob für Impfangebote

Gernot Kintzel würdigte das Impfangebot der Gemeinde Neuenmarkt im Gemeindesaal und auch von Sabrina Schlesinger in ihrem Friseursalon: "Eine sehr lobenswerte Aktion!"

Kintzel schlug außerdem vor, den Fußweg im Neubaugebiet "An der Steigengasse" von der Weidenleite bis zum Schrenkweg mit Pollern vor größeren Fahrzeugen zu sichern.

Die Gefahrenstelle am Gehweg auf Höhe des Dorfweihers am Unteren Anger ist nach Ansicht des CSU-Fraktionssprechers zu sichern, und für den Außenbereich an der Aussegnungshalle schlug Kintzel die Installierung einer neuen Beschallungsanlage vor.