Die diesjährige "Woche der Brüderlichkeit" wird morgen, 6. März, um 15 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der St.-Nikolaus-Kapelle am Coburger Rosengarten, Coburgs früherer Synagoge, eröffnet. Den Gottesdienst feiert der Hausherr, der alt-katholische Pfarrer Hans-Jürgen Pöschl, zusammen mit dem römisch-katholischen Dekan Roland Huth und Pfarrer Steffen Lübke, dem Senior des Pfarrkapitels im evangelischen Dekanat Coburg. Die Orgel spielt der Coburger Kirchenmusiker Walter Dorn. Ein Stehempfang schließt sich an.
"Um Gottes Willen" lautet in diesem Jahr das Motto der seit den 1950er-Jahren zentral in Deutschland veranstalteten Woche. Das Thema hinterfragt die Präsenz der Religion in der modernen säkular geprägten Gesellschaft.
In Paris wurden 130 Menschen "Um Gottes Willen" ermordet. Im Nahen Osten werden Menschen von Kämpfern, die "Gottes Willen" genau zu kennen meinen, erbarmungslos verfolgt und ermordet. "Die Spur von Gewalt, die im Namen Gottes christliche und muslimische Krieger und Fromme unterschiedlichster Couleur in der Geschichte hinterlassen haben, muss uns verstören, irritieren und herausfordern", stellt dazu Pfarrer Dieter Stößlein vom Evangelischen Bildungswerk Coburg fest. Daraus ergäben sich für gläubige Christen, Juden uns Moslems viele Fragen: Wie steht es um das Gewaltpotenzial gerade in monotheistischen Religionen? Wie stellen wir uns der Herausforderung des Fundamentalismus - in den eigenen Reihen ebenso wie in Judentum und Islam?
Ein multireligiöses Gebet vereint am Sonntag, 20. März, um 14 Uhr Christen, Juden und Moslems in der Heilig-Kreuz-Kirche. Im Anschluss daran gibt es die Möglichkeit zu Begegnungen und Gesprächen im Gemeindehaus Heilig Kreuz.
Die zentrale Eröffnungsfeier zur "Woche der Brüderlichkeit" findet ebenfalls am Sonntag, 6. März, um 11.30 Uhr in Hannover statt. mako