Wo Sparen möglich oder nötig ist

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Der Hollfelder Stadtrat diskutiert über Einsparungspotenziale und steigende Gebühren. Im Gespräch ist auch das Freibad.

Teilweise sehr heftig wurden in der jüngsten Stadtratssitzung die Sparmaßnahmen zur Fortschreibung der Haushaltskonsolidierung in Hollfeld diskutiert. Kämmerer Mathias Nogly hatte ein zehn Punkte umfassendes Programm vorgelegt, in dem weitere Einsparungen bzw. Gebührenerhöhungen vorgeschlagen wurden.

So sind künftige Investitionen auf die Pflichtaufgaben zu beschränken und diese genau zu begründen. Bei den Personalkosten sind weitere Einsparungen vorzunehmen und Stellen, die aus Altersgründen auslaufen, nicht mehr zu besetzen. Dies gilt auch für das Personal der Musikschule. Hier sollen nur noch freie Mitarbeiter beschäftigt werden. Die Putzstellen sollen durch eine Firma ersetzt werden. Bürgermeisterin Karin Barwisch (Bürgerforum) gab jedoch zu bedenken, das bei den Stellenstreichungen der Musikschule die staatliche Anerkennung wegfalle.

Sehr hoch schlugen die Emotionen bei dem Vorschlag von Stadtrat Markus Seidler bezüglich des Freibades. Er schlug vor, das Bad an den Montagen in den Sommermonaten zu schließen und die Besucher dann auf das Freibad in Waischenfeld zu verweisen. Den Vorschlag bezeichneten manche Räte als "lächerlich", weshalb er auch keine Mehrheit im Gremium fand. Johannes Röhm, Mitglied des Fördervereins, verwies als Gegenargument etwa auf Kinder, Hartz-IV-Empfänger und Bürger, die nicht mobil sind. Er bekam Unterstützung von seinem Stadtratskollegen Georg Röhm, der feststellte, dass das Bad für die Hollfelder Bürger und nicht nur für die Urlauber geschaffen worden sei.

Große Probleme bereitet derzeit die Kiosk-Verpachtung am Freibad. Dem Vorschlag von Kämmerer Nogly, das Bad ganz zu schließen, wenn sich kein Pächter finde, lehnte der Stadtrat ab. Nun soll intensiv nach einem neuen Pächter gesucht werden.

Ebenfalls Nein sagte das Gremium zu einem Vorstoß der Kämmerei, künftig sämtliche Feste - wie Altstadtfest oder Rosentage - nur noch von Geschäften, Gastwirten und privaten Personen organisieren und durchführen zu lassen. Laut Manfred Neumeister können solche Feste nur gemeistert werden, wenn die Stadt als Veranstalter und die Vereine als Organisatoren auftreten.

Nutzungsgebühr kommt

Für das Obere Tor und das Niegelshaus soll künftig eine Nutzungsvereinbarung und eine Nutzungsgebühr kassiert werden. Der Vorschlag vom Kämmerer und der Bürgermeisterin, das Spitalgebäude zum Grundstückspreis von der Schmötzerischen Stiftung abzukaufen, um in den Genuss der Zuschüsse in Höhe von rund zwei Millionen Euro zu kommen, wurde vom Stadtrat ebenfalls abgelehnt. Hierbei werde nach Auffassung einiger Stadträte das Vermögen der Stiftung geschmälert.

Bezüglich der Städtebauförderung stellt die Stadt Hollfeld auch keine Zuschüsse für Privatmaßnahmen mehr zur Verfügung und das Fassadenprogramm wurde auf eine Maßnahme pro Jahr gekürzt. gel