Die Opferstätte auf dem Hainberg ist für René Kienzle, Matthias Baer und Jens Hertel ein echter Sehnsuchtsort. Denn von keinem Aussichtspunkt aus kann man schöner den Blick über Stadtsteinach genießen. Anlässlich der 24-Stunden-Frankenwald-Aktion hatte Renate Günther Wanderer zur Opferstätte hinaufgeführt. Auch viele Auswärtige hatten großes Interesse gezeigt. Gemeinsam genossen die Menschen den atemberaubenden Sonnenuntergang.

Alle waren begeistert von der herrlichen Aussicht und vom Panorama. Am Samstagabend war die Welt also noch in Ordnung. Als die Wandergruppe den Ort verließ, standen Bank, Tisch und die beiden Hocker noch an ihrem Platz - und die Frankenfahne wehte im Wind.

Auch am Sonntagnachmittag fiel Wanderern zunächst nichts Besonderes auf. Doch im Laufe des späten Nachmittags oder in der Nacht waren dann offenbar Vandalen zugange. Sie ließen die Frankenfahne zu Boden und rissen die Leine aus der Verankerung.

Und seit der Nacht zum Montag ist auch ein Hocker verschwunden. Nur ein dunkler Fleck auf dem Boden zeugt noch von seiner Existenz. "Wir denken, dass der Hocker versteckt oder den Berg hinuntergerollt worden ist. Das müssen mindestens zwei Leute gewesen sein", klagt Matthias Baer.

Baer hatte mit seinen Freunden Jens Hertel und René Kienzle die neue Sitzgarnitur erst am 2. Juni auf den Hainberg gebracht. "Wir hatten noch überlegt, ob wir die Hocker verankern sollen, haben uns aber dagegen entschieden", erzählt der Bänklabauer. Denn die Wanderer sollten bewusst die Möglichkeit haben, den Hocker auch mal um ein paar Meter zu verschieben.

Niemals hätte das engagierte Trio gedacht, dass die Sitzgruppe so schnell zerstört werden könnte. Jetzt sucht es nach Zeugen, die möglicherweise Beobachtungen gemacht haben. Als Finderlohn geben Matthias Baer und seine Kumpel einige Flaschen Gerstensaft aus.