Wissenschaft trifft Wirtschaft
Autor: Andrea Spörlein
Bamberg, Montag, 31. Oktober 2016
Die Plattform KMUni dient dem Austausch zwischen Universität, kleinen und mittelständischen Unternehmen.
KMUni ist eine Gemeinschaftsinitiative der Stadt und des Landkreises Bamberg sowie der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Diese Plattform bietet bereits zum dritten Mal den Rahmen zum Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft an der Universität Bamberg. Es sind vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen aus der Stadt Bamberg und dem Landkreis, so Rainer Keis von der Wirtschaftsförderung, "denen das breite Spektrum der Universität vorgestellt und ein Austausch mit den verschiedenen Fachbereichen angeboten werden soll." Beim informellen Gespräch miteinander können Synergien entstehen, von denen beide Seiten profitieren sollen.
Anregungen für Ausbildung
Michael Lips, von der Firma Lips Maschinenbau schätzt die Veranstaltungsart und den Austausch mit anderen Kollegen.
Er hat in diesem Ausbildungsjahr noch keinen geeigneten Auszubildenden gefunden und wünschte sich Anregungen und neue Informationen für sein Unternehmen.Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Universität Prof. Godehard Ruppert sprach der Zweite Bürgermeister der Stadt Bamberg, Christian Lange (CSU), davon, wie wichtig die Universität als Standortfaktor für Bamberg ist. Er erhoffte sich an diesem Abend Anregungen für die Bewältigung der Flüchtlingsfrage vor Ort.
Für den stellvertretenden Landrat Johann Pfister (BI) "ist die Gesellschaft angewiesen auf die Ressource Wissen" und es ist wichtig, dass auch Gebietskörperschaften wie der Landkreis vom Know-how der Universität profitieren. Als Beispiel nannte er die Studie "Bierkeller und Brauereien im Bamberger Land", die von Studierenden des Masterstudiengangs Sozial- und Bevölkerungsgeografie durchgeführt wurde.
Integration als Thema
In diesem Jahr beschäftigten sich drei der sechs Kurzpräsentationen mit den aktuellen Fragen zur Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern ins deutsche Bildungs- und Beschäftigungssystem und dem täglichen kommunikativen Miteinander. Olaf Struck, Professor für Arbeitswissenschaften, sprach über "Entwicklung von Arbeitsanforderungen und Herausforderungen der Fachkräftesicherung". Er betonte dabei unter anderem, dass man sich von Prognosen nicht verunsichern lassen darf und vielleicht einmal über "Senkung von Einstiegsqualifikationen bei mehr interner Weiterbildung" nachdenken könnte.
Prof. Daniel Göler, vom Lehrstuhl für Geografische Migrations- und Transformationsforschung, referierte über das Thema: "Mind the gap - zur Anschlussfähigkeit von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt". Er plädierte dafür, dass "Politik und Unternehmen, aber auch die Migranten ihre Erwartungshaltung herabsetzen sollten". Teilqualifizierende Ausbildungsgänge und Spracherwerb wären ein Baustein für gelungene Integration. Über "Die Integration von Flüchtlingen ins Bildungs- und Beschäftigungssystem" informierte Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, vom Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik.
Er bedauerte das Fehlen einer Gesamtübersicht über das Ausbildungsniveau der Flüchtlinge, insbesondere auch auf Grund der unterschiedlichen Bildungsstrukturen und -systeme.
Prof. Anna Maria Theis-Berglmair, vom Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft mit Schwerpunkt Journalistik, ging in ihrem Beitrag der Frage nach: "Wie fremd ist fremd? Kommunikative Herausforderungen im Umgang mit Ungewohntem". Anhand von bereits durchgeführten eigenen Untersuchungen erläutere Prof. Dr. Tim Weitzel, vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik, insbesondere Informationssysteme in Dienstleistungsbereichen, die Bedeutung von Technostress auf den Einzelnen.
Prof. Alexander Filaster (Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Innovationsmanagement) referierte zum Thema: "Analyse und Gestaltung von Innovationsnetzwerken als Führungsaufgabe". Im Anschluss an die Kurzpräsentationen kamen die Gäste mit Professoren und Lehrstuhlmitarbeitern ins Gespräch.