Die Ibinder Gaststätte Faber-Rädlein ist 125 Jahre alt. Aber das ist nicht der einzige Anlass für das Fest am Wochenende.
Das fränkische Traditions-Gasthaus Faber-Rädlein ist in diesem Jahr 125 Jahre alt geworden - und seit fünf Generationen im Familienbesitz. Aus diesem Anlass wird am kommenden Wochenende von Freitag bis Sonntag kräftig gefeiert.
Mit dem Jubiläum 125 Jahre Gasthaus ist es aber nicht genug, wie Gastwirt Uwe Rädlein und seine Frau Andrea erläutern: Vor 90 Jahren - 1929 - wurde der Tunnlsaal errichtet, ein holzverkleidetes Tonnengewölbe mit hervorragender Akustik; vor 50 Jahren - 1969 - wurde das Gasthaus umfassend renoviert, und zwar von Uwes Eltern Horst und Christa Rädlein; seit 15 Jahren schließlich treffen sich Sänger und Musikanten zum Wirtshaussingen, das in der Region viele Nachahmer gefunden hat.
Die Auszeichnungen
Zudem hat das Gasthaus in den vergangenen Jahren einige landesweite Auszeichnungen erhalten: im Jahr 2014 die Auszeichnung "Musikantenfreundliches Wirtshaus" des Bayerischen Landesverbandes für Heimatpflege, ein Jahr später, 2015, von der Regierung von Unterfranken die Auszeichnung als "Anerkanntes unterfränkisches Kulturgut" und im vergangenen Jahr das Gütezeichen "Heimatwirtshaus" von der bayerischen Staatsregierung - zusammen mit 99 weiteren Wirtshäusern.
Am Freitag, 11. Oktober, findet nun zum Auftakt ein Ehrenabend statt. Bieranstich ist um 19 Uhr. Der Frankensima Simon Philipp Goletz aus dem oberfränkischen "Staanich" wird den Abend musikalisch umrahmen.
Uwe Rädlein erzählt, dass sein Ur-Ur-Opa Johann Georg Denninger und dessen Frau Maria das Gebäude 1894 erwarben und gleich zu einem Wirtshaus umbauten. Bis zum Jahr 1907 war es die Denninger-Wirtschaft, ehe in diesem Jahr die jüngste Tochter Margarete Richard Faber aus Hohnhausen ehelichte und fortan das Gasthaus den Namen Faber führte.
1925 baute Richard Faber mit seinen Söhnen Willy und Fritz über den Kellern an der Hauptstraße eine 26 Meter lange Kegelbahn. 45 Jahre lang wurde darin gekegelt. Der bauliche Zustand verschlechterte sich, und um es vor dem Verfall zu retten, legte Uwe mithilfe der Familie die Bahn ein. Nach langen Verhandlungen erklärte sich das Freilandmuseum in Fladungen (Rhön) bereit für ein Wiederaufstellen. Leider hat sich das bis heute hinausgezögert, aber im nächsten Jahr soll es soweit sein, hofft der Gastwirt.
Das Jahr 1929 war wieder ein besonderes Jahr für das Dorfwirtshaus. Zur Hauptstraße hin wurden das Haus erweitert und ein Tanzsaal im Obergeschoss eingebaut - der "Iwinner Tunnlsaal", wie er heute genannt wird, war geboren. "Euch durst'ge Seelen grüß ich alle, bekomm's euch wohl in meinem Saale", ließ Richard Faber an die Stirnseite des Saales malen. Der Schriftzug dominiert heute noch das Flair des kultigen Saales. Zwei Eigenheiten seien hier genannt: die enge Holztreppe, die vom Erdgeschoss in den Saal führt, und die recht steile Holztreppe, die vom Saal in die Bar in der Empore führt.