Wirtschaft: wenig Optimismus
Autor: Redaktion
Coburg, Sonntag, 24. Mai 2020
Die Industrie- und Handelskammer wollte wissen, wie regionale Unternehmen die aktuelle Lage beurteilen. Ergebnis: Corona dämpft fast flächendeckend die Erwartungen in die Zukunft.
"Die Corona-Krise hat unsere Unternehmen im Wirtschaftsraum Coburg mit bisher nicht gekannter Härte getroffen. Dennoch, in einigen Betrieben keimt langsam gewisse Zuversicht auf Geschäftsbelebung", kommentiert Präsident Friedrich Herdan die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK zu Coburg.
Die von der Politik angeordneten einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus haben die Geschäftstätigkeit im Einzelhandel, im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie im Messe- und Veranstaltungswesen zwischenzeitlich in Teilen vollständig zum Erliegen gebracht. Doch auch über diese besonders betroffenen Branchen hinaus sind die wirtschaftlichen Konsequenzen der Corona-Krise laut IHK Konjunkturumfrage gravierend.
Nachfrageausfälle im In- und Ausland, unterbrochene Lieferketten sowie Verunsicherung von Investoren und Auftraggebern haben in der regionalen, stark exportorientierten Industrie bereits jetzt tiefe Spuren hinterlassen - mit noch nicht abzusehender Langzeitwirkung, wie die Kammer vermutet.
Derzeit bezeichnen nur noch 19 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als "gut", 28 Prozent bezeichnen sie immerhin noch als "befriedigend", während 53 Prozent der Unternehmen die momentane Situation als "schlecht" beurteilen.
Die Verunsicherung bleibt nach Einschätzung der IHK hoch, 43 Prozent rechnen mit anhaltender Verschlechterung der Geschäftslage. Dennoch es gibt auch Hoffnungssignale: Immerhin 26 Prozent der Unternehmen erwarten eine günstigere Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten.
Perspektiven gefordert
"Die Unternehmen brauchen für den Neustart zügig verlässliche und klare Perspektiven mit Blick auf weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen sowie stimulierende, zielgenaue Maßnahmen zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung - weiteres Rumeiern schadet mittlerweile in jede Richtung!", kommentiert Friedrich Herdan die Ergebnisse der Umfrage.