Wird die Leutenbacher Wasserversorgung mit der Gräfenberger verbunden?
Autor: Pauline Lindner
Leutenbach, Dienstag, 29. Januar 2019
Die lange Trockenperiode des vergangenen Sommers wirkte sich in der Fränkischen Schweiz auf alle Wasserversorgungen aus, die aus Quellen gespeist werden, die aus der Gesteinsschicht des Doggers sprude...
Die lange Trockenperiode des vergangenen Sommers wirkte sich in der Fränkischen Schweiz auf alle Wasserversorgungen aus, die aus Quellen gespeist werden, die aus der Gesteinsschicht des Doggers sprudeln. Auch Leutenbach ist davon betroffen.
Deshalb ließ die Gemeinde den Ist-Stand überprüfen. Der Gemeinderat trat in eine Diskussion über die Absicherung gegen die Auswirkungen der Klimaveränderung ein.
Dazu waren der Fachingenie ur Alexander Dürrschmidt und Michael Richter vom Wasserwirtschaftsamt Kronach als Referenten zu Gast. Beide empfahlen auf Basis der Messwerte des vergangenen Jahres, die drei Versorgungsnetze im Gemeindegebiet mit Leitungen zu verbinden und als Absicherung eine Verbindung mit der Gräfenberger Wasserversorgung.
Auf solche Verbindungen zu benachbarten Wasserversorgungen greifen, so Richter, inzwischen Wiesenttal und Gräfenberg zurück. Denn sie sind kostengünstiger als beispielsweise neue Tiefbrunnenbohrungen.
Zu Engpässen ist es 2018 nur in Mittel- und Oberehrenbach gekommen. Die Wassermengen, die aus vier Quellen für Leutenbach-Hauptort zur Verfügung standen, reichten gerade so aus. Der Wasserverband Dietzhof soll "Wasser in Hülle und Fülle" haben. Über ihn lagen dem Rat keine genauen Messwerte vor, weil der Verband noch nicht getagt hat.
So viel liefern die Quellen
Dürrschmidt legte in Übereinstimmung mit dem Wasserwart Gerhard Dittrich folgende Werte und vor allem Schwankungen vor: Leutenbachs Quellen lieferten im Juni noch 417 Kubikmeter pro Tag, im Juli nur mehr 333 und im August 267. Selbst im November, dem Monat mit den geringsten Schüttungsmengen, war der durchschnittliche Tagesbedarf von 125 Kubikmetern vorhanden. Auch Tageshöchstmengen, wie sie in den Sommermonaten anfallen, sind nach den heutigen Werten abgedeckt. Mittel- und Oberehrenbach werden von der Weidenbrunnenquelle versorgt. Sie schüttete 206 Kubikmeter pro Tag im Juni, 163 im Juli und 130 im August. Dagegen lagen die höchsten Verbräuche in diesen Monaten bei 190 Kubikmetern pro Tag. Im Jahresdurchschnitt sind es 120 Kubikmeter.
Dank des Hochbehälters und eingehaltener Wassersparappelle der Gemeinde konnte das Defizit noch abgefangen werden. "Hier wird es sehr eng", sagte Dürrschmidt zum Handlungsbedarf, "wenn man eine mengenmäßige Einschränkung in beiden Versorgungsgebieten vermeiden will."