Druckartikel: "Wir sind kein formaler Verein"

"Wir sind kein formaler Verein"


Autor: Franz Galster

Wannbach, Mittwoch, 23. August 2017

Auf ihr 25-jähriges Bestehen blickten die Wannbacher Dorfmusikanten zurück. Zusammen mit dem Posaunenchor umrahmten sie auf dem Dorfplatz einen Open-Air-Wor...
Nach einem Vierteljahrhundert wurden bei den Wannbacher Dorfmusikanten die Gründer und weitere treue Mitglieder geehrt.  Foto: privat


Auf ihr 25-jähriges Bestehen blickten die Wannbacher Dorfmusikanten zurück. Zusammen mit dem Posaunenchor umrahmten sie auf dem Dorfplatz einen Open-Air-Wortgottesdienst musikalisch.
Auf dem Dorfplatz gab es anschließend einen kleinen Festakt mit Ehrung treuer Mitglieder und der Gründungsmitglieder im Besonderen.
Günter Zöberlein, seit Anfang dabei, blickte dabei in lebhaften Worten für die Musiker nochmals zurück in die Anfänge.
Es war schließlich am 28. Juni 1992 beim Wasserfest am Buckenreuther Berg. In guter Stimmung und nach einigen Maß Bier kamen sieben Männer auf die Idee der Gründung der Wannbacher Dorfmusik.
Alle hatten sie ein Instrument gelernt, spielten aber bis dahin nicht zusammen. Unter ihnen Heinz Held mit Tuba, Alwin und Werner Ziegler Trompete, Hans Kohlmann und Reinhold Lorz Tenorhorn sowie Gerhard und Günter Zöberlein Trompete.
Der erste Auftritt war kurzfristig für die bevorstehende Kerwa am 7. Juli geplant, wenig Zeit, bis dahin etwas einzuüben. Letztlich waren es drei Musikstücke, die sie täglich eisern im Schulhaus übten.


Verstärkung

Die Mirsberger zogen auf Wallfahrt zufällig durch das Dorf und verstärkten die Dorfmusikanten spontan beim Baumaufstellen, bevor sie weiterzogen. Musikalische Verstärkung kam auch aus Weilersbach.
Letztlich bis in die späte Nacht, so erzählen die Musiker heute noch lachend, spielten sie ihre drei Lieder in verschiedener Reihenfolge immer wieder. Auch das war einfach etwas Besonderes, es musste viel improvisiert werden, was der prächtigen Stimmung keinen Abbruch tat. Es folgten Auftritte bei der Lützelsdorfer Kerwa oder auch bei der Morschreuther Kerwa.
Längst sind sie in allen umliegenden Dörfern zu den verschiedensten Anlässen aktiv, pflegen dabei besonders freundschaftliche Beziehungen zu Kirchenbirkig und Pretzfeld.
"Wir sind kein formaler Verein", sagten die beiden Macher Jürgen Dietsch und Günter Zöberlein im Pressegespräch. "Jeder organisiert und macht das, was er kann, aus Freude an der Musik."
Und sie kommen gut an, wie ihre vielen Auftritte zeigen. Es wirken Mitwirkende von außerhalb mit, finden vom Schichtarbeiter bis zum Studenten hier ihren Platz. "Wir sind außerdem eine der wenigen Blaskapellen, die ohne Strom auskommen, die die Musik des weichen Blechs genießen", sagt Zöberlein. Gefreut haben sich die Dorfmusiker, dass Landrat Hermann Ulm sich bereiterklärte, bei der Ehrung verdienter Musiker mitzuwirken.
Ulm, hatte auch schon einmal auf ihre Bitte spontan den Taktstock auf der Kerwa in Buckenreuth ergriffen, um sie zu dirigieren. Da waren eben auch Vollblutmusiker unter sich.
Der Landrat gratulierte den Musikern zu ihrem 25. Jubiläum und dem Dorf gleichzeitig zur die Bereicherung, so eine bodenständige Musikkapelle zu haben. Als Gründungsmitglieder und für 25 Jahre ehrte er Günter Zöberlein, Alwin Ziegler, Gerhard Zöberlein, Heinz Held, Hans Kohlmann, Werner Ziegler und Reinhold Lorz. Für zehn Jahre geehrt wurden Markus Brütting, Klaus Hopfengärtner, Hans Backer und Josef Dittrich. Josef Dittrich ist seit Anfang 2017 auch ihr Kapellmeister. Er folgt Reinhold Lorz nach. gal