"Wir müssen die Menschen warnen, dass sie nicht so weiterleben können wie bisher"
Autor: Heike Schülein
Wilhelmsthal, Montag, 27. Mai 2019
Benni und Bine sind zu Besuch bei ihrem Onkel, dem Professor Fresenius, einem berühmten Erfinder. Seine neuste Erfindung ist eine Zeitmaschine, die er demnächst der Öffentlichkeit vorstellen möchte. D...
Benni und Bine sind zu Besuch bei ihrem Onkel, dem Professor Fresenius, einem berühmten Erfinder. Seine neuste Erfindung ist eine Zeitmaschine, die er demnächst der Öffentlichkeit vorstellen möchte. Diese Maschine ist ein blinkendes, funkelndes Gerät, das aussieht wie eine große Taucherglocke. Die Kinder sind so fasziniert davon, dass sie nachts heimlich ins Labor schleichen und in die "Machina de tempora" einsteigen. Als der Autopilot sie fragt, wo es hingehen soll, sagen sie kurzentschlossen: "In die Steinzeit!" Und schon sind sie mittendrin im Abenteuer. Ob das wohl gut geht?
Das Konzept der "Muggnpfiffer"
Eine spannende Story, die mit Witz, vielen netten Einfällen und eingängigen Liedern spielerisch Wissen vermittelt und Kinder zum achtsamen Umgang mit der Natur aufruft - das ist das Erfolgsrezept der Formation "Die Muggnpfiffer", die seit 1999 mit ihrer mobilen Marionettenbühne unterwegs ist. Die "Muggnpfiffer" sind nicht nur Puppenspielerinnen, sondern entwickeln auch die meisten Geschichten selbst. Auch die Figuren und Kulissen entwerfen und bauen sie selbst, und sogar die Lieder, die sie später im Tonstudio einspielen, stammen aus ihrer Feder.
Im örtlichen KAB-Haus kamen am Freitag alle Jahrgangsstufen der Grundschule Wilhelmsthal sowie die "Großen" aus den Kindergärten Wilhelmsthal und Steinberg nun in den Genuss der aufregenden Science-Fiction-Reise "Benni, Bine und die Zeitmaschine", für die das Puppentheater 2002 mit dem Umweltpreis des Landkreises ausgezeichnet wurde. Die Puppenspielerinnen nahmen dabei die staunenden Jungen und Mädchen mit auf eine Reise zurück in die Stein- und Kreidezeit. Hier helfen Benni und Bine einem Steinzeit-Jungen und dem Kreidezeit-Vogel Max dabei, sich ihre Feinde, einen riesigen Bären und den sächselnden "Tyrannosaurus Augustus", vom Leib zu halten.
Einblick in die Zukunft
Doch dann brauchen die beiden selbst Hilfe: Aufgrund eines Defekts landen sie in der Zukunft, wo die schwer beschädigte Zeitmaschine ihren Flug nicht mehr fortsetzen kann. Hier gibt es keine Menschen und Tiere mehr. Nachdem Flüsse und Meere vergiftet, Bäume und Wälder abgestorben waren und die Sonne immer heißer brannte, hatten diese nämlich nicht mehr genug Wasser und Nahrung gefunden. Nur die Insekten überlebten.
Am Ende wird für die Geschwister doch noch alles gut: Mit der durch "Insekten"-Hilfe reparierten Maschine kommen sie sicher wieder in der Jetzt-Zeit an. "Wir müssen die Menschen warnen, dass sie nicht so weiterleben können wie bisher", sind sie entschlossen. So erzählen sie, dass das Leben auf der Erde durch Umweltverschmutzung bedroht ist. Und sie wissen auch, was man dagegen tun kann: öfters mal das Fahrrad nutzen, anstatt immer nur Auto zu fahren, Getränke aus Flaschen anstatt Dosen zu trinken, Kosmetik ohne Chemie zu kaufen, Strom durch Wind- und Sonnenenergie erzeugen - viele kleine und große Dinge sind es, mit denen jeder bei sich selbst anfangen kann.
Einhelliges Lob
"Toll, super!" Für das hinreißende, mit vielen liebevollen Details gespickte Schauspiel gab es am Ende einhelliges Lob aus den Reihen des jungen Publikums. Mit donnerndem Applaus zeigten die Kinder deutlich, wie gut ihnen das spannende Marionettentheater gefallen hatte. hs