Druckartikel: "Wir hätten gerne weiter dafür gearbeitet, damit Jugendliche eine Chance mehr bekommen"

"Wir hätten gerne weiter dafür gearbeitet, damit Jugendliche eine Chance mehr bekommen"


Autor: Rainer Glissnik

Küps, Mittwoch, 27. Mai 2015

Küps — Die Jugendwerkstatt Küps wurde im vergangenen Jahr geschlossen, nachdem die Politik keine Notwendigkeit sah, Jugendlichen mit Schwierigkeiten in das Berufsleben besonders zu...
Schecks erhielten das Jugendzentrum "Kiwi" in Küps und den Förderverein des Jugend- und Kulturtreffs "Struwwelpeter" in Kronach (v. l.): Fördervereins-Vorsitzende Claudia Dautel, der "Struwwel"-Leiter Samuel Rauch, die Vorsitzende des Struwwel-Fördervereins Charlotte Deckelmann, Jugendwerkstatt-Fördervereinsschatzmeisterin Sybille Püttner, Bürgermeister Herbert Schneider und die "Kiwi"-Leiterin Gabriele Forkel.  Foto: Rainer Glissnik


Küps — Die Jugendwerkstatt Küps wurde im vergangenen Jahr geschlossen, nachdem die Politik keine Notwendigkeit sah, Jugendlichen mit Schwierigkeiten in das Berufsleben besonders zu helfen. Jetzt löste sich auch der Förderverein für die Jugendwerkstatt Küps auf.
Vorsitzende Claudia Dautel berichtete, dass sie die Auflösung des Fördervereins ausführlich vorbereitet und fachkundige Auskünfte eingeholt habe. In der Jahresversammlung des Fördervereins 2014 sei über die bevorstehende Schließung der Jugendwerkstatt informiert worden, erinnerte Zweite Vorsitzender Uli Langhammer. Damals sei in geheimer, schriftlicher Wahl beschlossen worden, dass bei Auflösung des Vereins die vorhandenen Gelder je zur Hälfte an das kommunale Jugendzentrum "Kiwi" in Küps und an den Förderverein des Jugend- und Kulturtreffs "Struwwelpeter" in Kronach gehen sollten. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen: Das Vereins-Guthaben geht an die beiden Jugendeinrichtungen über.

"Zielgerichtet für Jugendliche"

Bürgermeister Herbert Schneider - er war aus persönlicher Überzeugung selbst Mitglied - bedankte sich stellvertretend für den Markt Küps für die Zuwendung an das Jugendzentrum Kiwi. Er versicherte, dass das Geld zielgerichtet den Jugendlichen zugute kommen werde. Er bedauere es andererseits sehr, dass dem Leitbild "Jugendlichen eine Chance geben und manche brauchen eine Chance mehr" nicht mehr Rechnung getragen werde. "Wir hätten gerne weiter dafür gearbeitet und investiert, damit Jugendliche eine Chance mehr bekommen, wenn sie diese brauchen", betonte Bürgermeister Schneider. Leider kam es anders. Es sei schade, dass im Interesse der Jugendlichen, die dies so dringend nötig hätten, diese hervorragende Fördermöglichkeit weggefallen sei. Schließlich habe die Jugendwerkstatt sehr erfolgreich gearbeitet. Letztendlich sei dort Großes geleistet worden, dankte er allen, die dort mitwirkten. Ein besonderer Dank galt Steffen Pullmann und Gabi Lehnhardt, die den Förderverein für die Jugendwerkstatt ins Leben gerufen hatten, und allen anderen, die sich hier eingebracht hatten.
Neben der finanziellen sowie ideellen Zuwendung war es den Mitgliedern des Fördervereins wichtig, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die Jugendwerkstatt zu lenken, erinnerte Claudia Dautel. Eine Einrichtung wie die Jugendwerkstatt hätte auch für Jugendliche, die unbegleitet in Deutschland ankommen, durch das stimmige Konzept von Praxis und Theorie enorm hilfreich sein können.
Seit 2004 bestand der Förderverein und hat in dieser Zeit über 50 000 Euro an Spendenmitteln in die Jugendwerkstatt eingebracht. Der Förderverein unterstützte Jugendliche, "die eine Chance mehr brauchten" auf dem Weg in den Beruf, erinnerte die Vorsitzende. rg