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"Wind of change" als Finale


Autor: Evi Seeger

Höchstadt a. d. Aisch, Donnerstag, 01. Oktober 2015

Begegnung  Beim "deutsch-russischen Wirtshaussingen" auf dem Petersbeckskeller hatten die Höchstadter mit den Gästen aus der Partnerstadt Krasnogorsk viel Spaß.
Musik, Gesang und Geselligkeit boten die Höchstadter Gastgeber den Besuchern aus der Partnerstadt Krasnogorsk. Am Akkordeon Hans Häfner Foto: Evi Seeger


von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger

Höchstadt — "Wind of change" war das Schlusslied, das Reinhold Graßmann sang und auf der Gitarre begleitete. Auch wenn der Titel ganz gut das derzeitige politische Klima zwischen Ost und West trifft, der Freundeskreis dürfte es doch sehr genossen haben. Zum "deutsch-russischen Wirtshaussingen" hatten die Höchstadter ihre Gäste aus Krasnogorsk auf den Petersbeckskeller eingeladen.
Erst am Tag zuvor waren die Besucher aus Russland in Höchstadt eingetroffen. Es war die erste richtige "Bürgerreise", wie Sibylle Menzel, die Vorsitzende des Freundeskreises Krasnogorsk, erklärte.


Auch die Bierkönigin kam

Richtig gemütlich war es auf dem Keller. Bier und Bratwürste mundeten, und auch an einer bunten Mischung deutscher und russischer Lieder fehlte es nicht. "Das Wandern ist des Müllers Lust" oder "Kalinka" - Musik versteht man mit dem Herzen.
Hans Häfner auf der Höchstadter und Nina Dyschel auf der Gästeseite begleiteten den Wirtshausgesang auf dem Akkordeon. Auch die Bierkönigin Dorothea I. hatte sich eingefunden. Lustig, dass die junge Frau ausgerechnet den Familiennamen "Russ" trägt.
Nach dem Essen, das die Kolpingsfamilie servierte, führte Irene Häußler die Gruppe - ganz privat - in ihren Keller.
1996 war auf Initiative der Schulleiterin Nina Dyschel zunächst eine Schulpartnerschaft mit dem Gymnasium ins Leben gerufen worden. Klaus Strienz und Hans Hagen machten sich als erste "Kundschafter" auf den Weg nach Krasnogorsk.
Seitdem gibt es alljährlich einen Schüleraustausch. Im Jahr 2003 wurde aus der Schul- ganz offiziell eine Städtepartnerschaft.
Sibylle Menzel hat bereits mehrfach Bürgerreisen nach Krasnogorsk begleitet. Seit längerem wünschte sie sich auch eine Bürgergruppe von dort, ganz ohne offiziellen Status, in Höchstadt. Jetzt wurde mit einer "total gemischten Gruppe von 15 Personen" ihr Wunsch Wirklichkeit. In Höchstadt konnten die Gäste aus Russland problemlos privat untergebracht werden. "Ich habe nie dauerhaft in Russland leben können, aber Russland ist zu mir gekommen", sagte Menzel, die von Jugend an Russisch gelernt und auch studiert hat.
Die Gruppe wurde auch von Bürgermeister Gerald Brehm empfangen. Brehm betonte, wie wichtig Treffen auf lokaler Ebene seien, wenn schon die große Politik nicht miteinander könne. Die russischen Freunde weilen bis 7. Oktober in Höchstadt.