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Wiesenttaler Gemeinderat legt Wert auf Landschaftsschutz


Autor: Pauline Lindner

Wiesenttal, Freitag, 06. Mai 2016

Die Marktgemeinde Wiesenttal will ein Bauentwicklungskonzept für Oberfellendorf. Anlass für diese interne Bauleitlinie ist ein Bauantrag einer jungen ortsan...


Die Marktgemeinde Wiesenttal will ein Bauentwicklungskonzept für Oberfellendorf. Anlass für diese interne Bauleitlinie ist ein Bauantrag einer jungen ortsansässigen Familie, der jetzt nach beinahe einem Jahr die Hürden der Bauaufsicht im Landratsamt genommen hat.
Das Problem in Oberfellendorf ist die Grenze des Naturparks Fränkische Schweiz, die nahezu an den Traufen der Siedlung verläuft. Weshalb auch das aufwendige Verfahren nötig ist. Die Kommune hat zwar das Areal, in dem nun gebaut werden kann, im Flächennutzungsplan als Bauerwartungsland umrandet, muss nun aber das in die Signatur Bauland ändern.
Zugleich muss sie eine Einbeziehungssatzung in den bestehenden Bebauungsplan veranlassen. Der Rat legte Wert darauf, dass der Landschaftsschutz gewahrt wird. Deshalb ist der Bauherr auch vertraglich verpflichtet, einen Teil seines Grundstücks als Ausgleichsfläche aufzuwerten. Die Zufahrt ist bislang ein öffentlicher Feld- und Waldweg. Er wird zur Anliegerstraße aufgestuft.


Jährlich 360 Euro Pacht

Umgekehrt ist die Lage bei zwei Ortsverbindungsstraßen, einmal von Wöhr nach Neudorf. Da die Verbindung keine Verkehrsbedeutung mehr hat, wird sie zum öffentlichen Feld- und Waldweg abgestuft.
Zwischen Wartleiten und Niederfellendorf gibt es auch eine Verbindungsstraße, die im Eigentum der Staatsforsten steht und für die die Gemeinde eine jährliche Pacht von 360 Euro zahlt. Auch sie wird abgestuft.
Mit diesen Rechtsakten kommt Wiesenttal einer Aufforderung der Rechnungsprüfung nach. Auswirkung hat sie nur geringe, vor allem sinkt der Zuschuss zu den Straßenunterhaltskosten, weil Wiesenttal nun weniger als die bisherigen 57 Kilometer Ortstraßen hat. Wiesenttal will sich an einer ILE (Interkommunale ländliche Entwicklungsgruppe) beteiligen. Der Zusammenschluss soll von Waischenfeld bis Pinzberg reichen. Heiligenstadt will außen vor bleiben, da es überwiegend nach Bamberg orientiert ist.
Damit würde die Lücke zwischen den schon bestehenden Zusammenschlüssen Hallern-dorf-Eggolsheim-Hirschaid-Buttenheim und dem Entwicklungsband A 9 im Gräfenberger Raum geschlossen. Die Kosten in der ersten Zeit, in der Ideen auch durch Bürgerbeteiligung zusammengetragen werden sollen, werden zu 90 Prozent übernommen, brachte Bürgermeister Helmut Taut (FWW) aus der Versammlung der betroffenen Bürgermeister in Kirchehrenbach mit.


Eine "Riesenchance"

Schon im Raum steht ein Radweg, der Pinzberg und Waischenfeld verbinden soll. "Der Lückenschluss tut gut", warb Taut für die Sache. Er sieht die ILE als Planungsinstrument, auch über die Gemarkungen hinaus. Als Beispiel nannte er die Kläranlage in Aufseß und die benachbarte, die Wiesenttal jetzt für Wüstenstein baut.
Auch Gemeinderat Konrad Rosenbauer (CSU) sieht in dem interkommunalen Zusammenschluss eine "Riesenchance" mit Synergien und zusätzlichen Fördermitteln: "Die Zeiten, in denen jeder sein eigenes Süppchen kocht, sind vorbei."