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Wiesenttal kommt beim Glasfasernetz voran


Autor: Pauline Lindner

Wiesenttal, Mittwoch, 26. Oktober 2016

Die Marktgemeinde ist nach Aussage ihres Breitbandprojektanten Roland Werb erfolgreich dabei, den Ausbau des Netzes voranzubringen. In der jüngsten Sitzung ...


Die Marktgemeinde ist nach Aussage ihres Breitbandprojektanten Roland Werb erfolgreich dabei, den Ausbau des Netzes voranzubringen. In der jüngsten Sitzung stellte Werb die letzten förderfähigen Ausbaupunkte vor, damit fast alle Wiesenttaler mit Glasfaser bis zum Bürgersteig versorgt werden können. Schon versorgt sind Streitberg, Oberfellendorf und Muggendorf-Süd. Der Ausbau läuft derzeit für die Ortsteile südlich der Wiesent, Engelhardsberg und Wüstenstein; Förderanträge für Wohlmannsgesees, Muggendorf-Ost, Voigendorf und Draisendorf liegen vor.
Über Bundesfördermittel wurde ein Masterplan für das gesamte Gemeindegebiet erstellt, in dem festgehalten ist, wo welche Leerrohre zu verlegen sind. Somit bleiben nur wenig weiße Flecken im Gemeindegebiet, wo die Internetleistung verbessert werden muss. Das sind sieben Anschlüsse in Rauhenberg, Neudorf, vier in Wartleiten, drei in Haag und Wöhr und der Aussiedlerhof bei Engelhardsberg sowie eine Verbesserung für Störnhof.


Förderung weiter möglich

Wiesenttal hat Werb zufolge das Glück, dass es noch 167 000 Euro an offenen Fördermitteln hat. In einem Los 1 soll Störnhof, Neudorf und Engelhardsberg-Nord auf den neuen Standard gebracht werden. Im Los 2 sind Haag, Wöhr und Wartleiten, weil hier auf die einzelnen Anschlüssen Kosten von rund 15 000 Euro entfallen.
Konrad Rosenzweig (CSU) aus Störnhof zeigte sich optimistisch, dass auch das gelingt. Zum einen setzt er auf Minister Markus Söder, der in Ebermannstadt kürzlich bekundet hatte, dass die sprudelnden Steuerquellen weitere Breitbandförderungen hergäben. Zum anderen geht er davon aus, dass die Verbesserung für Störnhof kostengünstiger werden kann, weil nördlich des Ortsteils Richtung Leidingshof eine Glasfaserleitung der Telekom vorbeiführt. Falls dort Fasern noch unbelegt sind, könnten diese für Störnhof genutzt werden anstelle des weiteren Wegs aus Oberfellendorf, was noch dazu mit Grabarbeiten verbunden wären.
Positiv entwickelt sich auch die Teilnahme am Kommunalen Investitionsprogramm (KIP). Wiesenttal ist mit zwei Projekten dabei, für die bis zum 15. November die Pläne bei der Regierung vorliegen müssen.
In Streitberg soll an das Bürgerhaus eine barrierefreie WC-Anlage angebaut werden. Architektin Irmgard Belz aus Kühlenfels stellte dem Rat den Bauplan vor. Demnach werden zwei öffentlich zugängliche Toiletten errichtet, eine davon behindertengerecht. Bei Veranstaltungen stehen weitere ebenerdige Toiletten zur Verfügung. Damit werden auch Forderungen des Brandschutzes erfüllt: eine Abtrennung der Garderobe vom Treppenhaus, eine zweite Fluchttür des Hauptraums und ein Anbau an die Feuerwehrräume. Die alten Toiletten im Keller werden stillgelegt, da deren Sanierung nicht förderfähig ist, denn das KIP verlangt barrierrefreies Bauen.
Das zweite Projekt ist die alte Schule in Birkenreuth. Durch die Ertüchtigung soll die Bausubstanz gesichert werden und eine vielfältigere Nutzung zulassen. Bislang tagt überwiegend die Feuerwehr im ehemaligen Klasszimmer. 500 000 Euro umfasst das Projekt. Hauptsächlich werden die Dacheindeckung erneuert und die Außenwände - wegen der historischen Bauform auf der Innenseite - gedämmt. Dazu kommt noch eine Rampe an der Nordseite als barrierefreier Zugang und eine neue Toilettenanlage.
Ob die Fördersumme auch für eine vollständige Erneuerung der Heizung reicht, ist noch nicht sicher. Die Chancen stehen dann gut, wenn das Gebäude an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden kann und möglicherweise hier ein weiterer Fördertopf greift. Voraussetzung ist hierfür, dass die Bewohner des angrenzenden Neubaugebiets ebenfalls an die Fernwärmeversorgung anschließen.


Kompromiss notwendig

Bürger aus Birkenreuth, insbesondere die Wehrmänner, durften sich in der Sitzung äußern. Sie waren teilweise skeptisch, weil keine vollständige Sanierung des Hauses möglich ist. Sie beruhigte Zweiter Bürgermeister Gerhard Kraus (BGS): "Das KIP war ein Glück für uns. Ohne hätte die Gemeinde nicht gewusst, wie sie die Dachsanierung finanzieren soll. Jetzt müssen wir halt einen kleinen Kompromiss hinnehmen."