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Wiesenttal ist ein Natur-Paradies


Autor: Josef Hofbauer

Ebermannstadt, Freitag, 10. Juni 2016

Das Amt für Landwirtschaft präsentiert im Bürgerhaus Streitberg Grundstückseigentümern und sonstigen Interessenten den Bewirtschaftungsplan für das Flora-Fauna-Habitat Fränkische Schweiz.
Im Wiesenttal gibt es eine außergewöhnliche Vielfalt bedrohter Tier- und Pflanzenarten.  Foto: Josef Hofbauer


Josef Hofbauer

Das Wiesenttal mit seinen Seitentälern zähle zu den hochwertigsten Landschaften Nordbayerns und habe überregionale Bedeutung für den Biotopverbund, erklärte die Ebermannstadter Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) bei der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses. Auf Grund dieser bayern- ja deutschlandweiten Bedeutung sei das Gebiet als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesen worden.
"Charakteristisch für das Gebiet sind die naturnahen Laubholz- und Mischwälder, die von spektakulären Kalk- und Dolomitfelsen durchsetzt sind", unterstrich Meyer. Ferner prägten Wacholderheiden, Magerrasen und Talwiesen mit einer großen Anzahl an bunten Schmetterlingen und Orchideen das Wiesen ttal.
Das Gebiet habe zudem eine bayernweite Bedeutung als Refugium für seltene Vogelarten wie den Uhu, den Wanderfalken und den Eisvogel, der rings um Ebermannstadt beheimatet ist. Dazu kämen die seltenen Fledermausarten, die in alten Kellern im Ramstertal Wohn- und Nistplätze gefunden hätten.


Außergewöhnliche Vielfalt

Bürgermeisterin Meyer erinnerte, dass es sich die Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft zur Aufgabe gemacht hätten, das europäische Naturerbe für zukünftige Generationen dauerhaft zu erhalten. Deshalb solle die langfristige Sicherung und die Erhaltung vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten durch besondere Schutzmaßnahmen gewährleistet werden.
Die Bedeutung des Wiesen ttals unterstrich Bürgermeisterin Meyer durch einen Vergleich mit dem Naturpark Steigerwald. Während dort 30 geschützte Tier und Pflanzenarten registriert worden seien, gebe es zwischen Unterleinleiter und Obertrubach nicht weniger als 50 vom Aussterben bedrohte Tier und Pflanzengattungen.


Bewirtschaftsungsplan

Die Lebensräume dieser seltenen Exemplare würden seit 2012 kartiert und dokumentiert. Die Erfassung sei mittlerweile abgeschlossen. Daraus sei ein erster Entwurf für einen Pflege- und Entwicklungsplan abgeleitet worden. Dieser Management-Plan soll nun an einem runden Tisch den Beteiligten vorgestellt werden.
So lädt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zusammen mit der Regierung von Oberfranken für Mittwoch, 29. Juni, ab 19 Uhr zu einem Informationstermin in das Bürgerhaus nach Streitberg ein. Angesprochen sind insbesondere die Grundstückseigentümer und die Bewirtschafter der Grundstücke. Es gehe darum, Vorbehalte abzubauen, dass in den Schutzgebieten eine Bewirtschaftung nicht mehr möglich sei.