Wiesenthau schafft mehr Platz für Kinder
Autor: Franz Galster
Wiesenthau, Freitag, 23. Sept. 2016
Die energetische Sanierung des alten Rathauses in Schlaifhausen kommt langsam in die Spur. Davon zeugt die Gemeinderatssitzung in Wiesenthau. Architekt Herb...
Die energetische Sanierung des alten Rathauses in Schlaifhausen kommt langsam in die Spur. Davon zeugt die Gemeinderatssitzung in Wiesenthau. Architekt Herbert Amtmann, Forchheim, ist mit der weiteren Planung beauftragt worden. Diese ist Bedingung für den Förderantrag im Rahmen des aufgelegten Kommunalen Investitionsprogramms (Kip) und muss bis 15. November bei der Regierung von Oberfranken in Bayreuth zur Genehmigung vorliegen.
164 000 Euro sind in Aussicht gestellt, die Maßnahme muss bis 2020 durchgeführt werden. Die Förderung ist zu wenig für das Vorhaben und zu viel, um es nicht in Anspruch zu nehmen, kommentierte Bürgermeister Bernd Drummer (JB/CSU) den Vorgang. Die Barrierefreiheit wurde im Vorfeld aus der Förderung gestrichen.
Adäquate Heizung
Wesentliche Posten der Maßnahme sind energetische Dachsanierung, Außendämmung und adäquate Heizung.
In diesem Zusammenhang wird die Gemeinde die Chance wahrnehmen, weitere Verbesserungsmaßnahmen auf eigene Rechnung vorzunehmen. Die Kommune kommt außerdem nicht um die Kapazitätserweiterung mit einer Gruppe im Kindergarten herum. 67 Kindergartenplätze stehen zur Verfügung, davon zwölf in der Krippe. Damit kann die Nachfrage nicht mehr befriedigt werden. Mit 400 000 Euro und 600 000 Euro netto werden die Kosten erwartet. Hinzu kommen Planungskosten zwischen 100 000 und 200 000 Euro, was den Gemeinderäten schlicht sehr hoch erscheint. Amtmann übernimmt die Planung. Er ist auch für die Erweiterung des Kindergartens in Pinzberg. Spannend dürfte die weitere Entwicklung des vorgesehenen Baugebiets "Kirchenholz", ein Gelände zwischen Wiesenthau und Schlaifhausen, werden.
Ziel ist die Aufstellung eines Bebauungsplans mit integriertem Grünordnungsplan für das Gebiet. Die Kommune bemüht sich seit langem vergeblich um ein Baugebiet im Gemeindebereich. Wenn junge Ehepaare sich hier nicht niederlassen können, könnten sie abwandern. Dieser Schluss ist im Rat allerdings unumstritten. Inwieweit der Plan überhaupt realisierbar ist, soll eine erste Voruntersuchung zeigen. Zwei Gemeinderäte aus Wiesenthau fürchten Oberflächenwasser, das durch die Erschließung für Wiesenthau entstehen und zum Problem werden könnte. Genau auch das, so Bürgermeister Drummer, soll untersucht und gegebenenfalls Lösungen aufgezeigt werden.
Max Brust vom Planungsbüro Weyrauther war ebenfalls in der Sitzung. Es wurde die Erstellung eines städtebaulichen Konzeptes mit zwei Gegenstimmen vereinbart.
Faszinierendes Verfahren
Schneller ging der Zuschussantrag der DJK-FC Schlaifhausen über die Bühne, die einen neuen Rasentraktor für 16 000 Euro anschaffte. Zehn Prozent steuert die Gemeinde bei und honoriert damit auch die wertvolle Jugendarbeit des Vereins.Faszinierend hört sich die technische Sanierung des Anbaus der Grundschule Wiesenthau an. Dieser hat sich gesenkt, womit ernsthafte Bauschäden drohten. "Wir haben 70 000 Euro in die Erde geblasen", meinte Drummer halb im Scherz. Eine Spezialfirma hat speziellen Schaum unter das Gebäude eingebracht, der durch seine Ausdehnung das Gebäude wieder in die ursprüngliche Position hob. "Das hat auch manchen Baumenschen verblüfft und begeistert", sagte Drummer. Die Risse sind weg. Jetzt gilt es noch Feinarbeit im Inneren zu leisten.