Wie viel Space darf es sein?
Autor: Rainer Lutz
Rödental, Donnerstag, 04. November 2021
Bauen Aus Rödental kommen Gebäude, die schon durch ihr futuristisches Äußeres das Interesse auf sich ziehen. Spacefounder heißt das Unternehmen, das sie herstellt und als Lösung für das Bauen der Zukunft sieht.
Über das Bauen der Zukunft wird viel geredet. Ein konkreter Vorschlag, wie Gebäude vom Tiny House bis zum Bürokomplex künftig aussehen könnten, kommt dagegen aus Rödental. Unter dem Firmennamen Spacefounder bieten Peter Mechthold und Hamid Farahmand Lösungen an, die nicht nur futuristisch aussehen. Energieeffizienz, geringe Bodenbelastung und hohe Flexibilität sind Schlagworte, an denen sich Gebäude künftig messen lassen müssen.
Die Idee für Spacefounder ist eine von vielen, die Peter Mechthold bei der Verarbeitung ein und desselben Materials kamen. Aus beschichtetem Schaumstoff produziert er Innenausstattung für Kreuzfahrtschiffe oder Kinowelten. Für Badezimmer schuf er Waschtische und Wannen, die durch weiche Oberflächen die Verletzungsgefahr verringern.
Auszeichnungen gesammelt
"Als wir die ersten Bilder gezeigt haben, wie wir uns Gebäude aus dem Material vorstellen könnten, haben uns viele nicht ernst genommen", weiß er. Das änderte sich bald, als im ehemaligen Obi-Gebäude in Rödental die Produktionsanlage für die Gebäudeteile entstand. Jetzt sorgen die ersten fertigen Häuser in Meilschnitz und Mönchröden für Aufsehen. Nach Auszeichnungen wie dem Deutschen Immobilienpreis dem Zukunftspreis der Handwerkskammer für Oberfranken oder "Lösungen des Jahres" für Einfamilienhäuser dürfte es kaum noch jemanden geben, der Spacefounder nicht ernst nimmt.
Die Besonderheit der Bauten beginnt schon beim Fundament. "Wir brauchen keine großen Erdbewegungen und betonierten Bodenplatten", erklärt Peter Mechthold. Wie das bei einem Hanggrundstück aussehen kann, zeigt ein Gebäude, das gerade in Mönchröden fertiggestellt wird. Im Boden verankerte Säulen tragen die Grundkonstruktion einer Bodenplatte aus Holz. Darauf steht das rund 170 Quadratmeter Raum bietende Wohnhaus. Die Hülle besteht aus dem Schaumstoff, dem die Beschichtung Festigkeit verleiht.
Dazu kommt ein tragendes Skelett aus Holz. Leitungen und Kabel verlaufen im Zwischenraum zwischen Außen- und Innenhülle. Dort wird auch der Schallschutz verbaut. Alles zusammen erreicht nur ein Zehntel des Gewichts eines vergleichbaren konventionell errichteten Hauses.