Druckartikel: Wie man den eigenen Wohn- und Lebensraum zukunftsfähig gestalten kann

Wie man den eigenen Wohn- und Lebensraum zukunftsfähig gestalten kann


Autor: Alfred Thieret

Lichtenfels, Mittwoch, 26. Sept. 2018

Zur Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Schule der Dorf- und Flurentwicklung (SDF) in Klosterlangheim konnte der Geschäftsführer Joachim Omert rund hundert geladene Gäste begrüßen. Nac...


Zur Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Schule der Dorf- und Flurentwicklung (SDF) in Klosterlangheim konnte der Geschäftsführer Joachim Omert rund hundert geladene Gäste begrüßen. Nach einer kreativen Einführung durch die Erzählkünstlerin Peggy Hoffmann stellte die neue Vorstandsvorsitzende Heidrun Piwernetz die Bilanz der SDF heraus.

800 Seminare abgehalten

Seit der Gründung im September 1993 habe die Schule in knapp 800 Seminaren rund 16 000 engagierte Bürger in ihrem Bestreben unterstützt, den eigenen Wohn- und Lebensraum zukunftsfähig zu gestalten. Grundlage für den Erfolg der SDF sei die Philosophie der Schule, die Bevölkerung mit ihren Ideen in den Mittelpunkt zu stellen. Schließlich seien die Menschen vor Ort die besten Experten, wenn es darum gehe, die aktuelle Situation in ihrer Ortschaft zu beurteilen, zukünftige Herausforderungen zu diskutieren und erste Lösungsansätze zu erarbeiten. Die Grund-, Strategie- und Fachseminare der SDF würden die Entwicklungspotenziale der fränkischen Dörfer und Fluren analysieren. Das Bewusstsein der eigenen Stärken und Schwächen sowie das gemeinsame Erarbeiten von Handlungsfeldern, Zielen und Visionen seien Voraussetzung, damit moderne und zukunftsfähige Strukturen wie aktive Bürgergesellschaften und interkommunale Kooperationen entstehen können. Nur wenn sich der ländliche Raum weiterentwickle, bleibe er als Wohn- und Lebensraum dauerhaft attraktiv und sei Heimat auch für nachfolgende Generationen, hob Heidrun Piwernetz hervor.

Die Geschichte der Schule der Dorf- und Flurentwicklung sei von Beginn an mit der bayerischen Dorferneuerung und somit mit der Verwaltung für Ländliche Entwicklung verknüpft. Die engagierten örtlichen Akteure im ländlichen Raum hätten sich hochmotiviert vor Ort mit Themen wie Innenentwicklung, Nahversorgung, Mobilität, Freizeit und Erholung, Energie und Arbeitsplätze lösungsorientiert auseinandergesetzt. Somit sei der Schulbetrieb an der SDF eine echte Win-Win-Situation für den ländlichen Raum und zwar für alle Fachverwaltungen, von der ländlichen Entwicklung, der Landwirtschaft, der Heimatpflege, der Städtebauförderung bis hin zum Denkmalschutz. Von den dort erarbeiteten Projekten würden zudem Handwerk und Gewerbe, Gemeinden, Landkreis und vor allem die Bevölkerung auf dem Land profitieren.

Große Herfausforderungen

Der ländliche Raum habe mit großen Herausforderungen im Hinblick auf den demographischen Wandel, Digitalisierung oder Revitalisierung der Innenorte zu kämpfen, unterstrich die Vorstandsvorsitzende der Schule. Viele Beispiele in Oberfranken zeigten aber schon einen kreativen und offensiven Umgang damit. Die Rahmenbedingungen hätten sich deutlich verbessert, das Prinzip der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land habe mittlerweile Verfassungsrang.

Die Bayerische Staatsregierung unterstütze kräftig mit Förderprogrammen verschiedenster Art. Der Leitspruch der Schule "Kompetenz für engagierte Bürger" sei heute so aktuell wie vor 25 Jahren, sagte Heidrun Piwernetz .

Der Lichtenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich betonte, dass die politischen Entscheidungsträger Verantwortung tragen würden für die Menschen, die in den Dörfern wohnen, leben und arbeiten. Er freue sich, dass er im Rahmen der SDF dazu beitragen dürfe, um die Stadt und die Dörfer für die Zukunft fit zu machen.