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Wie einst die Sangeskunst klang


Autor: Redaktion

Weißenbrunn, Mittwoch, 27. Mai 2020

Die Schloss Weißenbrunn Stiftung hat einen Wettbewerb per Video ins Leben gerufen, der auf große Resonanz stößt.
Alice Boriciani aus Italien hat ihren Beitrag für den Wettbewerb per Video eingereicht.  Foto: Schloss Weißenbrunn Stiftung


Konzertveranstalter wie das Schloss Weißenbrunn im kleinen Eberner Stadtteil können seit Monaten keine Konzerte ausrichten. Die Leidtragenden sind neben dem Publikum vor allem die Musiker. Sie hat es zuerst getroffen, und ein Ende ist nicht abzusehen. Neben dem finanziellen Desaster ist das für sie auch ein großes mentales Problem, fehlen doch jegliche Motivation und Anreiz ohne Konzerte und Auftritte.

Für Sängerinnen und Sänger

Aus diesem Grund hat sich die Schloss Weißenbrunn Stiftung entschlossen, einen Wettbewerb für Sänger zu starten. Dieser hat ein Thema zum Inhalt, für das oft im Alltag der Sängerinnen und Sänger wenig Zeit bleibt, da diese Musik so schwierig zu singen ist.

Es geht in diesem Wettbewerb, wie die Stiftung in Weißenbrunn mitteilte, um die Art und Weise, wie man im 16. und 17. Jahrhundert Musik gemacht hat: Wie im Jazz wurde damals selten das gesungen, was notiert wurde, sondern frei darüber improvisiert. Erst das macht den Charme der Musik aus.

Zum Glück haben sich Lehrwerke aus der Zeit erhalten, die darüber Auskunft geben, nach welchen Regeln improvisiert beziehungsweise, wie man das damals bezeichnete, "verziert" oder auch "diminuiert" wurde. Die Musikakademie der Stiftung hat auf ihrer Internetseite nun Material zusammengetragen, mit dem die Musiker arbeiten können. Der Wettbewerb und die eingereichten Videos geben ein lebendiges Bild, wie das damals geklungen haben mag.

Coronabedingt wurde aufgerufen, Videos einzureichen, die jetzt auf dem Internetkanal YouTube und auf der Website der Stiftung zu sehen sind. Weltweit sind laut den Verantwortlichen in Schloss Weißenbrunn Bewerbungen eingetroffen; über 90 Videos sind am Wettbewerb beteiligt. Insgesamt sind Preisgelder von 8750 Euro ausgelobt.

Die Preise werden am Mittwoch, 3. Juni, auf der Internetseite der Stiftung bekanntgegeben. Für die Preisträger wird eine Konzerteinladung nach Weißenbrunn ausgesprochen, so dass die Künstler dann auch live in den Haßbergen zu hören sein werden. Wenn es wieder möglich sein wird, Konzerte zu veranstalten.

Weitere Informationen stehen im Netz unter der Adresse www.schloss-weissenbrunn.de. red