Wie ein Flummi im Loopyball
Autor: Katja Müller
Eltmann, Donnerstag, 18. Mai 2017
Loopyball-Spielen fühlt sich ein bisschen an wie Leistungsschwimmen im Hallenbad für Ungeübte: Es ist warm, der Sauerstoff ist knapp und es ist ganz schön anstrengend. Vor allem aber macht es sehr viel Spaß. Deshalb richtet die Kolping-Jugend Eltmann am Samstag, 27. Mai, ein Turnier aus.
Der Angriff kommt von hinten und unvermutet: Mit einem leichten "bumm" klatscht der Loopyball von Michael Werb gegen den der Redakteurin und befördert die auf den Rasen des Sportplatzes in Eltmann. Nun ja, nicht ganz. Mit einem Durchmesser von eineinhalb Metern hält einen der Loopyball doch ein ganzes Stück vom Grün fern.
"Und jetzt wieder hinstellen", fordert Erlebnispädagoge Martin Kaufmann, der Besitzer und Verleiher der Loopybälle. Witzig. Ich habe keine Ahnung, wie ich meinen Körper in dem großen Plastikball wieder in die Vertikale befördern soll. "Einfach ein bisschen hin- und herwippen", rät Martin Kaufmann. Ich wippe. Es nützt nichts. Schließlich zieht mich der gelernte Erzieher aus Stegaurach wieder aus dem Ball. Ah, Luft!
Zehn Minuten reichen locker
Martin Kaufmann und Michael Werb grinsen. "Anstrengend, oder?", lacht Werb. Der 26-Jährige organisiert für die KolpingJugend Eltmann das Turnier am 27. Mai. Nach der schweißtreibenden Erfahrung macht es plötzlich Sinn, dass ein Turnier nur zehn Minuten dauert. "Meine Hauptzielgruppe sind hauptsächlich Fußballer, die einen Junggesellenabend, einen Saisonabschluss oder ein Fest feiern. Selbst die gut Trainierten fragen nach drei bis vier Minuten, wie lange das Spiel noch dauert", erzählt Martin Kaufmann mit einem breiten Lächeln. Es ist aber auch spektakulär, was Spieler in so einem Loopyball so alles anstellen können: Purzelbäume, Überschläge, mit voller Wucht gegen einen anderen Spieler rennen - die achteinhalb Kilo schwere, strapazierfähige und mit viel Luft aufgeblasene Gummihülle macht es möglich. Für die Zuschauer ist es ein Riesenspaß. "Je öfter die Spieler durch die Luft fliegen, umso lauter johlt das Publikum", weiß Martin Kaufmann aus Erfahrung.
Aus Begeisterung entstanden
Seine persönliche Erfahrung war es auch, die ihn zu der Entscheidung bewogen hat, in zehn Loopybälle zu investieren. Immerhin kostet ein Stück (made in Germany) stolze 550 Euro - ohne Steuern. "Ich war vor zwei Jahren auf einem Junggesellenabschied in Kempten und total begeistert. Zwei Wochen später habe ich mir die Bälle bestellt", erzählt er. Zu der Zeit gab es in der Region noch weit und breit keinen weiteren Anbieter. Mittlerweile gibt es vier in einem Umkreis von 100 Kilometern.
Kopf weg vom Boden
Doch dank der guten Qualität der Bälle (es gibt auch deutlich günstigere Modelle aus China) und seinem Service kann sich Martin Kaufmann gut gegen die Konkurrenz behaupten - zumal er hauptberuflich weiterhin als Erzieher arbeitet. Er verleiht seine Bälle nur mit einem von ihm angelernten Trainer. "Man kann da einiges falsch machen, und es wäre fatal, wenn sich auf einer Spaßveranstaltung jemand verletzen würde", argumentiert er. Oberstes Gebot ist es, die Gurte richtig anzulegen. "Man muss die Gurte so festziehen, dass der Kopf bei einem Überschlag keinen Kontakt zum Boden hat." Das ist ein Argument.Viele Spieler würden voller Begeisterung in die Bälle hüpfen und loslaufen. "Da ist es wichtig, dass jemand die Leute noch mal bremst und die Gurte kontrolliert", so Kaufmann. Er und Michael Werb arbeiten beide als Erzieher in Bamberg. So entstand auch die Idee für das Loopyball-Turnier in Eltmann. Mitspielen kann übrigens jeder ab 14 Jahren und bis zu einem Gewicht von 130 Kilogramm.