Wettaffärchen in Eltersdorf
Autor: Redaktion
Eltersdorf, Dienstag, 03. Mai 2016
Weil am Freitagabend ein Bayernliga-Spieler des SC Eltersdorf auf eine Niederlage seines Klubs beim TSV Aubstadt gewettet haben soll, ist der namentlich nic...
Weil am Freitagabend ein Bayernliga-Spieler des SC Eltersdorf auf eine Niederlage seines Klubs beim TSV Aubstadt gewettet haben soll, ist der namentlich nicht bekannte Akteur vom Sportgericht des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) vorläufig gesperrt worden. Laut Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist es nämlich verboten, auf eigene Spiele zu wetten.
Wie der Verband mitteilt, habe es Hinweise eines privaten Wettanbieters gegeben, wonach der Beschuldigte einen dreistelligen Betrag auf eine Niederlage des SCE gesetzt habe. Die Partie endete tatsächlich mit einer 0:3-Niederlage, allerdings kam der betroffene Spieler gar nicht zum Einsatz, eine direkte Manipulation hat also offensichtlich nicht stattgefunden. Trotzdem steht der Bayernligist jetzt im Kreuzfeuer, zumal auch gegen den Klub ein Sportgerichtsverfahren läuft. Zudem befindet sich der BFV in Kontakt mit der Polizei.
SCE-Manager Joachim Uhsemann trafen die Vorwürfe ziemlich unvorbereitet. "Wir haben eine kurze Nachricht über den Vorfall erhalten und müssen auf das Urteil des Sportgerichts warten", erklärte der Funktionär unserem Partnerportal anpfiff.info: "Klar ist, dass ein Spieler nicht auf ein Spiel der eigenen Mannschaft setzen darf, das muss man in der Regionalliga als Spieler unterschreiben, in der Bayernliga allerdings nicht. Aber natürlich ist das ein Fehler des Spielers gewesen, das geht gar nicht. Die Spieler wissen, dass so etwas verboten ist." Zum Hintergrund: Während sich die Regionalliga-Vereine von ihren Spielern in den Zulassungskriterien bestätigen lassen, nicht auf eigene Spiele zu wetten, auch nicht über Dritte, werden die Bayernligisten in dieser Sache weitgehend allein gelassen - müssen sich aber der erwähnten Rechts- und Verfahrensordnung unterwerfen. Eine merkwürdige Grauzone, mit der viele Bayernliga-Vereine schlicht überfordert sind und ihre Spieler in erster Linie mündlich auf das Wettverbot hinweisen. tsc/bb